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I just saw an job ad on Stack-Overflow in German, and it said

Software Entwickler/in

Is the Entwickler/in referring to both genders of developers? And if so, do German job ads typically use this kind of /in notation to avoid being sexist? Would a woman apply for a job whose ad only specified the male form and vice versa?

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  • 3
    This was enforced by German law (AGG) in 2006 to ban discrimiation of all kinds. Apart from that the question is not about German language but about German law, hence off topic for the site (you may ask however how to formulate this in a given context).
    – Takkat
    Feb 24, 2015 at 15:35
  • 8
    it is about german langauge, it is about gendering of job titles, it is relevant to the law you linked though Feb 24, 2015 at 15:37
  • 3
    "do German job ads typically have to use this kind of /in notation to avoid being sexist?" In my experience another common way is to combine the male job title with "(m/w)" which stands for "männlich/weiblich" (male/female), e.g. "Softwareentwickler (m/w)".
    – 0x6d64
    Feb 24, 2015 at 16:35
  • 9
    "Softwareentwickler" ist zwar ein Wort mit männlichem Geschlecht, bezeichnet aber Softwareentwickler beiderlei Geschlechts, soweit aus dem Kontext nicht hervorgeht, dass ausschließlich Männer gemeint sind. Insbesondere ist es die neutrale Bezeichnung für Softwareentwickler unbekannten Geschlechts. Interessierte Kreisen versuchen zwar das Gegenteil zu propagieren, liegen aber damit nachweislich falsch. Feb 25, 2015 at 5:47
  • 4
    Ja, @Takkat, aber "Schreiner" ist eine geschlechtsneutrale Formulierung. Man muss die Sprache absichtlich falsch verstehen um daraus eine Benachteiligung zu konstruieren. Feb 27, 2015 at 22:03

3 Answers 3

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By law, if you want to employ someone, you can't decide wich gender the person will be. That means it is forbidden to send out a job ad only for males or females.

The /in Notation is just short for two words. "Software Entwickler/in" means "Software Entwickler oder Software Entwicklerin". Sometimes its just written with a capital I: "Software EntwicklerIn"

This whole gendering got a little out of hand, and some people speak of the "Genderwahn". (means Gendermadness)

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  • Das Binnen-I wird in Deutschland kaum noch gebraucht.
    – Carsten S
    Feb 25, 2015 at 7:32
  • 5
    @CarstenSchultz Ich sehe das immer noch sehr oft. Ich finde dieses Binnen-I persönlich abartig.
    – Liglo App
    Feb 25, 2015 at 11:00
  • @BarthZalewski die emotionale Reaktion (wobei ich Deine Wortwahl unpassend finde) ist immer eine Frage der eigenen Erfahrung. Das Binnen-I habe ich Ende der Achtziger als taz-Leser positiv mit einer progressiven oder links-alternativen Haltung verbunden. Ich habe es etwas vermisst, als es irgendwann fast ganz aus der taz verschwunden ist. Andererseits konnte ich, als ich im letzten Sommer in einem Café ein Gespräch junger Leute über die Wichtigkeit des Gender Gaps mitgehört habe, das nicht ganz ernst nehmen.
    – Carsten S
    Feb 25, 2015 at 11:13
  • @CarstenSchultz: man sieht es schon noch. Aber wichtiger: in einer vollständigen Erklärung sollte es nicht fehlen :) Feb 25, 2015 at 11:42
  • 8
    Softwareentwickler sollte so oder so kein Deppinnenleerzeichen beinhalten. Feb 27, 2015 at 4:57
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Just to add one more thing. You can also satisfy the legal requirement by hiring:

Softwareentwickler (m/w)

where the (m/w) indicates "männlich" (male) and "weiblich" (female) respectively.

You can find that also relatively often these days (but of course that, i.e. the perceived frequency, is my subjective view).

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  • 1
    It's pretty common. Especially, as it could be rendered as Software Developer (m/w), where no normal female form exists.
    – Chieron
    Nov 13, 2015 at 12:16
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Auf bellelettres ist ein Oberlandesgerichtsurteil dokumentiert, welches in einem Fall die Notwendigkeit ausdrücklicher Beidnennung bejaht hat, aber der Autor zeigt, dass dieses Urteil zwar einen Kommentar zum Gesetz zitiert, jedoch einen entscheidenden Teil des Kommentars unterschlagen hat, um daraus eine Begründung zu zimmern.

Fakt ist, dass die Entwicklung der dt. Sprache beweist, dass das generische Maskulinum ein Phänomen der Sprache ist und die männliche Form eines Wortes nichts über das Geschlecht des Bezeichneten verrät.

Fakt ist auch, dass Richter nicht den allgemeinen Sprachgebrauch des Deutschen festlegen können. Man muss die Fehlinformation, dass Softwareentwickler nur Männer meint, für evident halten, um daraus eine Ungleichbehandlung abzuleiten. Sprachwissenschaftlich kann das nicht gezeigt werden, sondern das Gegenteil ist wahr.

Laut Gesetz ist keine Doppelnennung nötig, sondern nur ein nichtdiskriminierendes Verhalten. Bei korrekter Kenntnis der deutschen Sprache sollte also keine Doppelnennung nötig sein, bei Kenntnis deutscher Gerichte kann man dazu aber nicht uneingeschränkt raten.

Anders verhält es sich bei der ausschließlichen Verwendung der weiblichen Form. Softwareentwicklerin ist nicht generisch und bezeichnet ausschließlich Frauen.

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  • 3
    Keine Antwort auf die Frage.
    – Carsten S
    Mar 4, 2015 at 7:19
  • 2
    @Hans: Softwareentwickler und Richter hast du intuitiv als Neutrum verwendet!
    – äüö
    Mar 4, 2015 at 23:38
  • 2
    @Emanuel: Art. 62 GG: "Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler und aus den Bundesministern." Mar 6, 2015 at 4:40
  • 4
    "Der Kanzler" im weiteren Sinne ist ein neutraler Oberbegriff, im engeren Sinne ein Mann. Ruf doch mal bei einer Klempnerfirma an und sag: "Könnten Sie mir bitte einen Handwerker oder Handwerkerin vorbeischicken?". Die werden sich totlachen... Die Katze ist z.B. auch im weiteren Sinne der Oberbegriff für die Art, im engeren Sinne die Frau vom Kater.
    – äüö
    Mar 6, 2015 at 8:14
  • 2
    @Emanuel: In deinem Bsp. handelt es sich um den Übergang zur Verwendung des Begriffs im engeren Sinne, welcher normal für den Fall ist, dass das Geschlecht bekannt ist. Auf eine allgemeine Anfrage (ganz normal unter Verwendung des neutralen Oberbegriffs) "Wer ist denn hier König in diesem Land?" antwortet man geschlechtsspezifisch "Königin ..." bzw. neutral "Wir haben keinen König".
    – äüö
    Mar 9, 2015 at 10:28

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