Es gibt nur wenig Hintergrundwissen zur Redensart "schaffen wie ein Brunnenputzer".
Es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass das Säubern ("putzen") der Brunnen eine anstrengende wie hoch angesehene Tätigkeit war:
In den Städten und Dörfern wurden zunächst Grundwasserbrunnen in Form von Schachtbrunnen angelegt, aus denen die Bewohner das Wasser mit Eimern oder Krügen heraufholten. Diese Brunnen hatten meist noch keine Einfassung, so dass Staub, Abfälle und hineingefallene Tiere das Brunnenwasser verschmutzten. Später wurden die Brunnen mit einer halbhohen Mauer eingefasst und "Brunnenputzer" wurden beauftragt, die öffentlichen und privaten Brunnen von Schlamm und Abfall zu reinigen. K.W. Evers: Wasser als Lebensmittel
So kommt auch Rolf-Bernhard Essig in seinen "Essigessenzen" vom 9.5.2008 im Deutschlandradio zu folgender Aussage:
Die Brunnen waren ja extrem wichtig für die Versorgung der dörflichen oder kleinstädtischen Bevölkerung. So gab es den Beruf des Brunnenmeisters, der sich als Leitungskraft um alles frische Wasser und Abwasser kümmerte, für die schwierigen, anstrengenden und schmutzigen Arbeiten aber seine Hilfskräfte hatte, zu denen die Brunnenputzer gehörten. [...] Das alles war eine sehr anstrengende und immer wieder zu verrichtende Arbeit, die deshalb auf alle möglichen Tätigkeiten übertragen wurde, um deren besondere Qualität oder besonderes Ausmaß oder besondere Intensität auszudrücken. Deshalb gibt es außer "schwitzen" auch "arbeiten" oder "trinken wie ein Brunnenputzer".