Ich hatte nie die Bedeutung von „guten Rutsch“ verstanden. Ich habe das DWDS nachgeschlagen und das gefunden:
Rutsch m. im Neujahrswunsch Guten Rutsch (ins Neue Jahr)! (Anfang 20. Jh.). Wohl aus jidd. rosch ‘Kopf, Erstes, Anfang’, rosch ha schono ‘Neujahr’
Das wird auch irgendwie durch das Wiktionary bestätigt:
Verbreitet ist die Ansicht, dass die Formel „guter Rutsch“ nicht auf das deutsche Substantiv Rutsch (von rutschen) zurückgeht. Sie ist eine Verballhornung des hebräisch/jiddischen Rosch ha-Schana → WP (auch Rosch ha-Schanah, in aschkenasischer Aussprache Rausch ha-Schono oder Roisch ha-Schono oder volkstümlich auf Jiddisch auch Roscheschune genannt; hebräisch רֹאשׁ הַשָּׁנָה (CHA: rōʾš ha-šānāh) „Haupt des Jahres“, „Anfang des Jahres“). „Rosch ha-Schana“ ist der hebräische Name für den Neujahrstag.
Wenn ich richtig verstehe, ist Rutsch eine Eindeutschung des hebräischen Ausdrucks für „Anfang des Jahres“. (So wird das Ganze „guten Rutsch ins neue Jahr“ irgendwie eine zweisprachige Wiederholung. Aber zurück zum Thema.)
Frage:
Kürzlich empfing ich aber einen Brief mit folgendem Inhalt:
und hoffe, dass (…) du gut ins neue Jahr gerutscht bist!
Das verstehe ich aber wie das Perfekt von rutschen in der Bedeutung von gleiten. Ich mag diesen Satz aber.
- ist es grammatisch richtig (und optimal), so Rutsch zu benutzen, selbst wenn dessen Ursprung keine verbale Form ist?
guter Rutsch
jiddischen Ursprungs ist, war mir nicht bewusst (mal wieder was gelernt. Ich ging bisher davon aus, es hat was mit der kalten Jahreszeit und dem Wunsch nicht auszurutschen zu tun hat). Ich nehme an, so geht es den meisten Deutschsprachigen. Darutschen
auch ein deutsches Wort ist, wird es auch als solches verwendet. D.h. die Verwendung ist - wie in der Frage geschrieben - wirklich eine verbale.