Als Begriff der Literatur ist eine Legende eine Heiligengeschichte, gehört also dem religiösen Bereich an. (vgl. auch Legende auf Wikipedia) Das Wort Legende kommt vom lateinischen Verb legere – lesen in der Gerundivform legenda.
Mein Metzler Literaturlexikon sagt:
mittellateinisch legenda, Plural von legendum das zu Lesende; später auch als Singular gebraucht.
Also die Legende: zu lesende (Geschichte von einem christlichen Heiligen).
Im allgemeinen Sprachgebrauch, wird Legende oder legendär einfach für etwas sehr Bekanntes gebraucht. Siehe Beispiel Elvis ist eine Legende in der ersten Antwort.
Legende wird auch als Spezialbegriff in der Kartographie und der Numismatik gebraucht. Der Text mit Erklärungen der verschiedenen Zeichen, Farben, Linien auf Landkarten wird Legende genannt. In der Numismatik ist die Legende Text, der das Bild auf der Münze umschließt.
Sagen sind Geschichten von wunderlichen Begebenheiten, die fest mit einem bestimmten Ort verbunden sind.
Märchen, Legenden, Sagen haben alle Wundersames als wesentliches Inhaltselement, sind aber doch grundverschieden. Legenden handeln oft von einem christlichen Heiligen,
Sagen sind meistens Gruselgeschichten, die außerhalb eines oft sehr begrenzten geografischen Raumes meist nicht bekannt sind. Märchen dagegen, wie die aus Tausendundeine Nacht, die von Perrault oder die von den Brüdern Grimm gesammelten, sind heute weltweit bekannt und sind nicht nur eine platte Gruselgeschichte wie die meisten Sagen, sondern haben literarischen Reiz, lassen sich oft auch in psychologischer Hinsicht deuten oder sind manchmal auch Ausdruck verhüllter Lebensweisheiten.
Neben den Begriffen Märchen, Legende und Sage müsste man auch den Begriff Mythos, Plural Mythen, erwähnen. In erster Linie versteht man darunter die Mythen der Griechen, Geschichten von Göttern und den Anfängen der Welt, frühe menschliche Versuche, die Welt und den Kosmos zu erklären.
Mythen gibt es aber nicht nur von den Griechen. Mehr oder weniger alle Völker haben sich Fragen zu den Anfängen der Welt, der Menschen und den Mächten, die das Schicksal der Menschen beeinflussen, gestellt, und haben ihre Sicht in anschaulichen Geschichten wiedergegeben.
Der merkwürdigste Mythos findet sich wohl in Terry Pratchetts Science-Fiction/Fantasy-Romanen. Bei ihm schwebt eine Schildkröte mit Elefanten auf dem Rücken durch den Kosmos. Das ist keine Erfindung von Pratchett, sondern ein Mythos aus Indien.
Die Welt ruht auf den Rücken von vier Elefanten (Berilia, Tubul, Groß-T'Phon und Jerakeen), die wiederum auf dem Rücken der Sternen-Schildkröte Groß-A'Tuin stehen. (Quelle: Scheibenwelt auf Wikipedia)
Die durch den Weltraum „schwimmende“ Schildkröte ist ein von der indischen Mythologie inspiriertes Weltbild.