6

An alle, deren Deutsch besser ist, als meins (ca. alle): Fühlt euch frei signifikante Änderungen vorzunehmen, wenn es besser klingt.

Auf Englisch habe ich manchmal den Begriff

letting him/her suck (*)

gehört. Das bedeutete in diesem umgangssprachlichen Kontext ungefähr Folgendes:

Jemand anderen absichtlich unterschiedliche, kleinere oder größere Schwierigkeiten verursachen, oft mit der Absicht, seine/ihre Lage schlechter zu machen.

Eine sexuelle Bedeutung hatte es eigentlich nicht.

Drei Beispiele:

  • Wenn man in einem Hotel kostenlos salzige Backwaren essen darf, aber es kein Wasser gibt und die Getränke äußerst teuer sind.

  • Wenn in einem Land die Mehrwertsteuer 27% oder die Benzinpreise bei 2.5 Euro pro Liter liegen.

  • Wenn man am Arbeitsplatz Aufgaben gestellt bekommt, bei denen man keine Möglichkeit hat, sie zu lösen.

Gibt es ein deutsches Wort dafür? In Wörterbüchern habe ich keinen passenden Begriff gefunden. Es wäre auch gut, wenn es kein wirklich (genauer?)harter Begriff wäre.

(*) Es kam nicht aus einem muttersprachlichen Kontext, also es ist möglich, dass es kein korrektes Englisch ist.

12
  • 2
    Schwierigkeiten machen? Knüppel zwischen die Beine werfen? Für mich sind die ersten beiden Beispiele einerseits und das dritte andererseits sehr unterschiedlich, und ich sehe nichts, das für beides passen könnte.
    – chirlu
    Mar 16, 2016 at 12:12
  • @chrilu Afaik diese waren nicht die beste Beispiele. Vielleicht "Bananenschale unten die Füsse werfen" wäre ein besseres. Aber deine Version klingt mir schon auch sehr gut! Ich habe ungefähr an dieser Bedeutung gedacht.
    – peterh
    Mar 16, 2016 at 12:38
  • 1
    @peterh naja ich bezog mich auf den Titel denn Unangenehmlichkeiten habe ich noch nie gehört. Schau mal ob meine Änderungen auch passen, Titel habe ich nicht verändert!
    – Medi1Saif
    Mar 16, 2016 at 14:56
  • 1
    Ich habe den Begriff im Titel "Unangenehmheiten" in "Unannehmlichkeiten" geändert. "Unangenehmheiten" gibt es nicht als Begriff.
    – Iris
    Mar 16, 2016 at 19:16
  • 1
    Jemanden bluten lassen - Ist ein bisschen auf der "härteren" Seite, kommt aber mAn "to let so suck" ziemlich nahe.
    – tofro
    Mar 16, 2016 at 20:04

5 Answers 5

9

Ein anderer Begriff wäre: schi­ka­nie­ren. Schi­ka­nie­ren bedeutet

jemanden mit kleinliche, böswilligen Quälereien (=Schikanen) ärgern.

Eine Schikane ist eine:

  • [unter Ausnutzung staatlicher oder dienstlicher Machtbefugnisse getroffene] Maßnahme, durch die jemandem unnötig Schwierigkeiten bereitet werden

  • kleinliche, böswillige Quälerei

Eine Schikane ist nicht lustig, sondern bösartig und man kann z.B. gegen dienstliche Schikanen gerichtlich vorgehen.

Jemanden zu drangsalieren, zu tyrannisieren oder jemandem das Leben zur Hölle machen sind noch extreme Begriffe für (andauernde, extreme) Quälereien.

Weniger extrem dagegen sind piesacken oder triezen. Diese Begriffe, kann man auch nehmen wenn man jemandem ("nur") absichtlich auf die Nerven geht.

3
  • 1
    + für schikanieren, piesacken und triezen, die sind mir vorhin nicht eingefallen, aber jetzt wo Du sie angegeben hast fällt es mir wie Schuppen aus den Augen!
    – Medi1Saif
    Mar 16, 2016 at 21:15
  • 2
    @Medi1Saif "Schuppen von den Augen" oder (wohl als Verballhornung davon) "Schuppen aus den Haaren" sind die stehenden Wendungen.
    – Matthias
    Mar 17, 2016 at 8:52
  • @Matthias Du hast recht "von" ist wohl die korrekte Ausdrucksweise, aber irgendwie habe ich mir "aus" angewöhnt oder beide Ausdrucksweisen aus Versehen gemixt!
    – Medi1Saif
    Mar 17, 2016 at 8:56
5

Ein in etwa äquivalenter Ausdruck dafür wäre wohl:

Jemanden Steine in den Weg stellen (legen)

fällt mir spontan dazu ein. (Siehe auch)

Synonyme gibt es hier:

  • behindern,
  • erschweren,
  • hemmen,
  • hindern,
  • hinderlich sein.

Aber natürlich geht auch

  • Schwierigkeiten machen/bereiten,
  • Unannehmlichkeiten bereiten.

Ist zwar nicht gefragt aber weitere Ausdrucksweisen wären:

Jemanden das Leben schwer machen

oder

Jemanden Salz in die Suppe/Wunde streuen

Ich dachte auch an:

Jemanden am ausgestreckten (oder langen) Arm verhungern lassen. Aber dass ist ja ohne aktiv zu werden. Also einfach die Hilfe verweigern.

2

Jemanden bluten lassen kommt im Gebrauch und Sprachstil dem Original meiner Meinung nach am nächsten. Im Gebrauch meint man natürlich nicht, dass der Andere tatsächlich blutet, sondern dass er "leidet". Um das archaische Bild ein bißchen abzuschwächen, wird der Ausdruck oft mit ganz schön abgedämpft.

Deutschland lässt bei einem Mehrwertsteuersatz von 27% seine Bürger ganz schön bluten.

oder

Erst geben sie einem kostenlose Salzstangen, und dann lassen sie ihn bei den Getränken bluten.

Meinem Gefühl nach hat der Ausdruck auch das äquivalente Maß an Umgangssprachlichkeit zum Original (das ich i.Ü so noch nicht gehört habe)

2
  • Ich kenne diese Formulierung nur im monetären Kontext.
    – Burki
    Mar 17, 2016 at 9:14
  • Ja, gebe ich dir teilweise recht - Wenn wir uns darauf einigen, dass "monetärer Kontext" ganz allgemein für einen Fall gilt, in dem man "für etwas bezahlen" muss - Auch im übertragenem Sinne. Z.B. auch ein schwer erkämpfter Sieg, den man mit vielen Gefallenen "bezahlen" muss.
    – tofro
    Mar 19, 2016 at 17:05
2

Ich würde gerne noch vorschlagen:

Ärger machen

und

Jemanden in die Pfanne hauen

1
  • 1+ für das letztere!
    – Medi1Saif
    Mar 17, 2016 at 8:47
0

Mir fallen spontan zwei Formulierungen ein:

jemanden an etwas verzweifeln lassen

und

jemandem Schwierigkeiten machen

Your Answer

By clicking “Post Your Answer”, you agree to our terms of service and acknowledge you have read our privacy policy.

Not the answer you're looking for? Browse other questions tagged or ask your own question.