Ich habe eine Frage. Ist dieser Satz richtig oder klingt er für Sie komisch?
Sein Mut macht ihn ein bisschen schwierig, zu tolerieren.
Allgemein gesagt, ist diese Struktur akzeptabel?
machen + jemanden + adj + zu + verb
Danke Ihnen!
Ich habe eine Frage. Ist dieser Satz richtig oder klingt er für Sie komisch?
Sein Mut macht ihn ein bisschen schwierig, zu tolerieren.
Allgemein gesagt, ist diese Struktur akzeptabel?
machen + jemanden + adj + zu + verb
Danke Ihnen!
Man kann das so sprechen, aber in Schriftform wirkt das Komma hinter schwierig sinnentstellend.
In geschriebener Form sind folgende zwei Varianten naheliegend.
Zum einen die bereits genannte ohne das Komma (da der Infinitiv mit zu nicht erweitert ist):
Sein Mut macht ihn ein bisschen schwierig zu tolerieren.
zum anderen mit dem Komma, wobei das ihn die Seite wechselt (erweiterter Infinitiv mit zu) und ein es als grammatisches Subjekt hinzukommt:
Sein Mut macht es ein bisschen schwierig, ihn zu tolerieren.
Ich muss eingestehen, dass mein Wissen darüber aus der Zeit vor den Rechtschreibreformen ab 1996 stammt und daher die Terminologie vielleicht schwerer belegbar ist, daher bleibe ich vorerst die kanonische Referenz auf "Erweiterter Infinitiv mit zu" schuldig.
[...]
E2: In den Fällen, die nicht durch § 75(1) bis (3) geregelt sind, kann ein Komma gesetzt werden, um die Gliederung deutlich zu machen bzw. um Missverständnisse auszuschließen. Dasselbe gilt für Partizip-, Adjektiv- und entsprechende Wortgruppen (siehe § 77(7) und § 78(3)).
Im vorliegenden Fall ist die Abtrennung der letzten beiden Wörter für das Verständnis eher hinderlich, denn die Aussage hat m.E. eine Struktur, die sich so vereinfachen lässt, wobei sich lediglich der Grad der Tolerierbarkeit ändert (den jeweils geklammerten Ausdruck fasst die nächste Aussage durch ein Wort zusammen):
Sein Mut macht ihn (ein bisschen schwierig) zu tolerieren.
Sein Mut macht ihn (schwer zu tolerieren).
Sein Mut macht ihn untolerierbar.
Nach §74 E2 wäre also vermutlich eine solche Kommasetzung tolerierbar:
Sein Mut macht ihn, ein bisschen schwierig zu tolerieren.
Aber ich würde sie nicht empfehlen.
Die Antwort von Wolf ist richtig: Der Satz ist, mit der veränderten Kommasetzung, grammatisch korrekt.
Stilistisch ist er allerdings eher holprig. In meinen Ohren klingt es nach einer Übersetzung (vermutlich aus dem Englischen), und ich halte die Formulierung im Deutschen nicht für idiomatisch. Ich meine, dass machen im Deutschen etwas mehr Aktivität impliziert. Der Mut ist ja aber kein aktiver Agent. Ich meine, dass solche Formulierungen im Englischen üblicher sind - im Deutschen kommt es mir ungebräuchlich vor.
Eine natürlichere Variante, dasselbe zu sagen, wäre etwa:
Wegen seines Mutes ist es ein bisschen schwierig, ihn zu tolerieren.
Anders sieht es bei tatsächlichen Handlungen aus. Hier scheint mir die Konstruktion auch im Deutschen stilistisch unproblematisch. Etwa in folgendem Beispiel:
Der andauernde Schneeregen macht die Autobahn schwer zu befahren.