Es gibt „Was für ein(e) …“ sowohl als Teil einer Frage als auch als Teil eines Ausrufs.
Als Frage formuliert ersetzt es im umgangssprachlichen Gebrauch oft „welche, welcher, welches“; genau genommen fragt man damit aber nach der Natur oder Art einer Sache.
Die Frage „Was für ein Stoff ist das?“ kann man also nach umgangssprachlicher Interpretation („Welcher Stoff ist das?“) beispielsweise mit „Wolle“ beantworten, aber korrekterweise müsste man eine Aussage über die Art oder Natur des Stoffes machen, also z. B. „ein tierischer Stoff“, „ein kratziger Stoff“ oder „ein teurer Stoff“.
Als Ausruf gebraucht ist es eine Verstärkung des Subjekts des Satzes, weil es in seiner Art besonders ist unter seinen Artgenossen. Beispielsweise sagt der Ausruf „Was für ein Zufall!“ etwas über die Art oder Natur des Zufalls aus, meist dass er größer ist als andere Zufälle, die man zuvor erlebt hat.
Oft wird aber umgangssprachlich damit auch nur gesagt, dass es sich überhaupt um einen Zufall handelt, ohne größeren Wert auf eine Beschreibung seiner Natur zu legen. Vergleichbar im Englischen: “What a coincidence!”
„Was für ein“ kann man auch gut für sarkastische Aussagen einsetzen, indem man es in einer rhetorischen Frage verwendet. Bei der Bestimmung, ob die Frage rhetorisch gemeint ist, kommt es stark auf die Betonung an. – „Was ist das denn für ein Fach?“ wäre dann die implizite Aussage, dass dieses Fach ein besonderes (z. B. ein besonders nutzloses) unter allen Fächern ist.
Edit: Zwischen Ausruf und Frage gibt es einen Fall-Unterschied, der sich in der Beugung von „ein“ widerspiegelt: „Was für ein Zufall!“ nutzt den Nominativ, aber „Was für einen Zufall meinst Du?“ nutzt den Akkusativ. Das macht sich allerdings nur bei männlichen Wörtern bemerkbar, denn beim weiblichen und sächlichen Wortgeschlecht sind die unbestimmten Artikel (eine, ein) in beiden Fällen gleich.