Zitat aus "Link":
Gerade bei neueren Lehnwörtern ..., sodass das Wort mit mehr als nur einem Genus verwendet wird.
... Ob eine der Tendenzen letzlich "gewinnt" und welche das ist, bestimmt der Sprachgebrauch.
Beispiele:
- die E-Mail, das E-Mail
- der Grappa, die Grappa
- der Benchmark, die Benchmark
- der Weblog, das Weblog
- (oder, aus einer Frage auf dieser Webseite:) der Socket, das Socket
Aus dem zweiten Satz des zitierten Abschnitts folgt, dass diejenigen Muttersprachler, die ein neues Fremdwort benutzen, quasi darüber bestimmen, welches Genus denn "richtig" ist und dass das "richtige" Genus erst nach längerem Gebrauch des Wortes in der deutschen Sprache feststeht.
Eine Software, die das "richtige" Genus eines beliebigen, der Software unbekannten Fremdwortes bestimmen kann, müsste folglich vorhersehen können, für welches Genus sich die Muttersprachler in Zukunft entscheiden werden, da man die Software ja nach einem Fremdwort befragen könnte, das im Deutschen noch neu ist, und das zur Zeit noch mit unterschiedlichen Genera verwendet wird.
So etwas ist wohl nicht möglich.
Nachtrag (zur Frage von "Gerhard"):
Warum ist das nicht möglich?
Nehmen wir als Beispiel ganz einfach das Wort "E-Mail":
Die erste E-Mail, die Deutschland erreicht hat, ging an die Universität Karlsruhe. Das erste E-Mail, das Österreich erreicht hat, ging an jemand anderen.
Damals hat die Pressestelle der Universität Karlsruhe wahrscheinlich eine Meldung herausgebracht, dass "die erste Email" in Deutschland angekommen ist.
Irgendwer hat damals unbewusst die Entscheidung getroffen, in irgendeine Pressemeldung "die E-Mail" und nicht "das E-Mail" hineinzuschreiben.
Möglicherweise ein Journalist, möglicherweise ein Mitarbeiter der Pressestelle oder ein Informatik-Professor oder gar ein Student, der mit dem Mitarbeiter der Pressestelle geredet hat.
Die Pressemeldung wird herausgegeben und sämtliche Zeitungen, Fernseh- und Radiosender halten sich daran. Später halten sich auch alle anderen Deutschen daran, da der Tagesschau-Sprecher ja "die" E-Mail und nicht "der" E-Mail gesagt hat und es so auch in der "Beispielstädter Rundschau" geschrieben wurde.
Die Tatsache, dass man in Österreich "das E-Mail" und nicht "die E-Mail" sagt, zeigt eindeutig, dass der Herausgeber der Pressemeldung sich auch anders hätte entscheiden können.
Schlussfolgerung:
Solange man nicht vorhersagen kann, wer später einmal ein noch unbekanntes Fremdwort erstmalig "veröffentlicht" (z.B. in einer Pressemeldung, in einem Werbespot, in einem Musikstück ... verwendet), kann man auch nicht vorhersagen, welches Genus dieses Fremdwort einmal haben wird.
Schließlich hängt es von dieser Person entscheidend ab, welches Genus dieses Wort einmal bekommen wird.
Ob diese Vorhersage durch einen Menschen oder durch einen Algorithmus getroffen werden soll, spielt dabei keine Rolle.