Theoretisch kann man in solchen Fällen in der Tat nicht einwandfrei feststellen, wer Subjekt und wer Objekt ist.
Praktisch kann man allerdings davon ausgehen, dass das Subjekt so gut wie immer an erster Stelle steht, außer der vorherige Kontext weist deutlich auf das Gegenteil hin (z.B. indem vorher explizit nach dem Objekt gefragt wurde).
Die Katze frisst die Maus.
VW kauft Porsche.
Kein Kontext: Die Katze und VW sind mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit das Subjekt des jeweiligen Satzes.
Wen frisst die Maus? Die Katze frisst die Maus.
Wen kauft Porsche? VW kauft Porsche.
Durch den Kontext (und in der gesprochenen Sprache auch die deutliche Betonung auf "Katze"/"VW") wird deutlich, dass die Katze/VW hier ausnahmsweise die Objekte sind.
Allerdings klingen selbst diese Fälle schon recht seltsam. Im Normalfall würde man ganz einfach eine Passivkonstruktion vorziehen:
Die Katze wird von der Maus gefressen.
VW wird von Porsche gekauft.
tl;dr: Man sollte sich in solchen Fällen nicht unnötig den Kopf zerbrechen und einfach davon ausgehen, dass das Subjekt zuerst kommt, solange nichts für das Gegenteil spricht. Sprache ist Kommunikation, und der Sprecher/Schreiber trägt eine Mitverantwortung, seine Äußerungen möglichst eindeutig zu gestalten. Wer bewusst eine Konstruktion wie "VW kauft Porsche" (mit "Porsche" als Subjekt) verwendet, ist selber Schuld, wenn ihn niemand korrekt versteht.