Von den beiden Sätzen ist nur der zweite richtig. Der erste ist standardsprachlich falsch, aber regional umgangssprachlich in Verwendung. (Details weiter unten)
Das Subjekt des nachgefragten Satzes ist eine Aufzählung mit zwei Bestandteilen, und daher müssen das Verb und auch das drauf verweisende Reflexivpronomen im Plural stehen. Ich erwähne das, weil auch die Wahl von Singular oder Plural bei solchen Sätzen manchem Probleme macht.
Das war aber der einfache Teil. Schwierig wird es jetzt:
Von den beiden Bestandteilen der Aufzählung steht einer in der dritten Person (meine Frau) und der anderen in der ersten Person (ich), und das macht die Sache ein wenig knifflig. Für das Verb ist das egal, weil die Flexion von Verben im Plural für die erste Person und für die dritte Person gleich sind. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, wähle ich daher anderes Beispiel:
Du und er {Form von irren} {Reflexivpronomen}.
Ich habe statt »freuen« das Verb »irren« gewählt, weil es selten passiert, dass ein Außenstehender behauptet, dass sich zwei Leute freuen. Beim Irren kommt diese Behauptung aber im Gegensatz dazu fast immer von einem Außenstehenden. Grammatisch funktionieren aber beide Verben gleich.
Jetzt ist zunächst auch die Form des Verbs unklar, weil hier zweite und dritte Person zu kombinieren sind, und das jetzt auch für das Verb unterschiedliche Formen ergibt.
Lösung
Die Lösung des Problems ist eigentlich recht einfach: Man ersetzt das ganze Subjekt in Gedanken durch ein Personalpronomen, welches das ganze Subjekt repräsentiert, und wählt dann Verb und Reflexivpronomen so, dass sie dazu passen:
richtig: Du und er irrt euch. (Ihr irrt euch.)
falsch: Du und er irren sich.
Und daher auch:
richtig: Meine Frau und ich freuen uns ... (Wir freuen uns ...)
falsch: Meine Frau und ich freuen sich.
Obwohl diese Sätze so, wie sie da stehen, völlig korrekt sind, kann man etwas mehr sprachliches Wohlgefühl herstellen, indem man das zusammenfassende Personalpronomen in den Satz einbindet:
Du und er, ihr irrt euch.
Meine Frau und ich, wir freuen uns ...
Das nennt man eine Herausstellung des Subjekts nach links.
umgangssprachlich
Zumindest in der Metropolregion Wien ist dennoch das Pronomen »sich« neben dem eigentlich richtigen »uns« geläufig, sogar dann, wenn explizit »wir« gesagt wird:
Treffen wir sich später noch auf einen Kaffee?
Sie kommen mir so bekannt vor. Kann es sein, was wir sich kennen?
Allerdings hört man in solchen Fällen »uns« dennoch weitaus häufiger, aber eben nicht ausschließlich.
Ob das auch in anderen Regionen so der Fall sit, entzieht sich meiner Kenntnis.