Wenn ich z.B. zum Essen Kartoffeln machen will und die Kartoffeln sind im Keller, sage ich dann:
Ich gehe in den Keller nach Kartoffeln.
Kann man "nach" verwenden oder muss da ein anderes Wort hin?
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Sign up to join this communityWenn ich z.B. zum Essen Kartoffeln machen will und die Kartoffeln sind im Keller, sage ich dann:
Ich gehe in den Keller nach Kartoffeln.
Kann man "nach" verwenden oder muss da ein anderes Wort hin?
Neben die üblichen Konstruktionen mit einem zweiten Verb
Ich gehe in den Keller und hole Kartoffeln (hoch).
Wie von user5163 vorgeschlagen, oder
Ich gehe in den Keller, um Kartoffeln zu holen.
wie von 949, wahlweise:
Ich gehe in den Keller, Kartoffeln holen.
ginge, ohne weiteres Verb, "wegen der":
Ich gehe in den Keller wegen der Kartoffeln.
"Nach den Kartoffeln" klingt für mich schlesisch/ostpreußisch, aber ich bin da nicht sicher.
Auch wenn die Konstruktion mit "nach" nicht grammatikalisch korrekt ist, verstehe ich den Satz so, dass schon für das Gehen eine Absicht ausgedrückt werden soll. Das würde ich so ausdrücken:
Ich gehe in den Keller, um Kartoffeln zu holen.
Eine Präposition, mit der so etwas ausdrückbar wäre, gibt es leider nicht. Grammatikalisch in Ordnung wäre "für", allerdings klingt das komisch bzw. mehr danach, dass man damit den Kartoffeln einen Gefallen tut (und nicht sich selbst, indem man Kartoffeln holt).
„Nach“ kann man dort nicht verwenden, weil „Kartoffeln“ kein Ort ist.
Bessere Beispiele:
Ich gehe in den Keller zu den Kartoffeln.
oder
Ich gehe in den Keller und hole Kartoffeln (hoch).
"Ich gehe nach Kartoffeln" - ich meine, das ist kein richtiges Deutsch. Das hört sich an als hätte jemand English I'm going for potatoes Wort für Wort übersetzt. Meine Formulierung wäre: Ich geh mal in den Keller Kartoffeln holen.
Kann man "nach" verwenden oder muss da ein anderes Wort hin?
You can, but (as hinted already) it requires an infinitive of a verb and only some verbs are possible, e. g.
Ich gehe in den Keller, nach Kartoffeln schauen.
Note that this is more frequently used when you are
The second case is quite common. You'd use use it rather, when you e. g. cooking potatoes
Ich gehe in die Küche, nach den Kartoffeln schauen.
That implicates, that you are frying or cooking potatoes and you are going to check, whether they are done.
If someone is going to fetch potatoes from the basement, you rather'd hear him say
Ich gehe in den Keller, Kartoffeln holen.
equivalent to
Ich gehe in den Keller, um Kartoffeln zu holen.
Here fetching potatoes is the reason he actually goes there.
If that guy was intending to go down to the basement anyway, he might say
Ich gehe [ohnehin/sowieso] in den Keller und bringe Kartoffeln mit.
more common you'd hear
Ich bringe Kartoffeln mit, da ich [ohnehin/sowieso] in den Keller gehe.
Da ich [ohnehin/sowieso] in den Keller gehe, kann ich Kartoffeln mitbringen.
or
Ich bringe Kartoffeln mit, wenn ich in den Keller gehe.
Wenn ich in den Keller gehe, ich bringe Kartoffeln mit.
The emphasized part is always the first clause.
Meine Oma (übrigens auch aus Ostpreußen) sagte immer:
Ich werde noch ins Dorf nach Brot gehen.
Außerdem fuhren sie noch “nach dem Westen” und ich schätze mal, meine Urgroßeltern fuhren noch "nach den Fidschi-Inseln” (Lied von Willi Forst).
Die Konstruktion "nach etwas gehen" war einst tatsächlich eine gebräuchliche Umschreibung für "etwas holen". So schreibt Adelung in seinem "Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart" von 1811:
In engerer Bedeutung wird dieses Vorwort besonders in der vertraulichen Sprechart sehr häufig gebraucht, wenn die Richtung der Bewegung in der Absicht geschiehet, um die Person oder Sache nach welcher sie gerichtet ist, herbey zu hohlen, oder zu bekommen. Es ist schon jemand nach Wein gegangen, um Wein zu hohlen. Ich will nach Veilchen gehen, Gell. um Veilchen zu suchen. Quelle
und
Nach Veilchen gehen, hingehen und Veilchen hohlen wollen. Quelle
Auch im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm wird die Wendung erwähnt:
[nach] Bei den verben gehen, laufen, schicken, senden u. s. w. mit dem nebenbegriffe des herbeiholens: mhd. Quelle
Heutzutage ist sie hingegen völlig außer Gebrauch geraten und wird, wie man an den Antworten und Kommentaren hier sieht, oft sogar als falsch empfunden. Duden und Wiktionary führen sie nicht einmal als "veraltet".
Als einen relativ aktuellen Beleg kann ich noch diesen Zeitzeugen-Bericht anbieten, verfaßt nach 1976 von einem damals mindestens 70-jährigen Niederschlesier. Darin heißt es:
Und bei dem Bauer Striebing ... haben wir Kartoffeln geholt – gestohlen! ... Striebing hatte einen scharfen Hofhund frei herum laufen, so mußten wir dann nach Kartoffeln gehen, wenn der Wind vom Hunde herkam.
Das paßt interessanterweise auch zu der schon von "user unknown" in seiner Antwort geäußerten Vermutung, die Wendung könne im ostpreußischen oder schlesischen Sprachgebrauch üblich sein.
"Nach" kann nicht verwendet werden.
"gehen nach" hat folgende Bedeutungen:
Ich gehe nach München.
Ich gehe nach Karin zum Geldautomaten.
Die Uhr geht nach.