Eine Fremdsprache spricht man fließend.
Eine Fertigkeit führt man flüssig aus, wenn man sie zügig und ohne zu stocken ausführt.
Man kann flüssig schreiben, lesen, häkeln, Bohnen sortieren oder Fußball spielen. "Flüssig" lässt sich von jeder Fertigkeit und jedem Ablauf sagen – selbstverständlich auch vom Sprechen. Dabei ist ein grundlegender Unterschied zu beachten:
Wenn man fließend spricht, dann spricht man eine Fremdsprache. Die eigene Muttersprache kann man nicht fließend sprechen, denn "Muttersprache" ist das Maximum an Sprachfertigkeit, das Ende des Kontinuums, während "fließend" eine der Stufen darunter bezeichnet. Besser als ein Muttersprachler kann man eine Sprache nicht beherrschen, und man kann eine Sprache nicht gleichzeitig auf zwei unterschiedlichen Niveaus beherrschen:
Englisch [x] Muttersprachler
[ ] fließend
[ ] Grundkenntnisse
Wenn man dagegen flüssig spricht, dann spricht man nicht eine Sprache, sondern man spricht überhaupt. Wer flüssig spricht, hat eine Sprachstörung überwunden oder zum ersten Mal Sprechen gelernt – und damit ist der Gebrauch der Stimme zur Kommunikation gemeint, nicht das Beherrschen einer bestimmten Sprache.
Nach einigen Wochen Therapie spricht Paul jetzt schon recht flüssig.
"Flüssiges Deutsch" gibt es genauso wenig wie "festes" oder "gasförmiges Deutsch".
Sie spricht fließend Deutsch
ist geläufiger?! – cr0 Jul 20 '14 at 18:02