Es sollte eigentlich eindeutig sein, worauf sich das Verb in den folgenden Sätzen jeweils bezieht und wie es demzufolge - Singular oder Plural - gebildet wird. Ist es (für mich) aber nicht.
Eigentlich ist in
"Der Apfel, ebenso die Birne, schmeckt ihr gut."
das ebenso die Birne eingeschoben und wirkt sich nicht auf die Verbform von schmecken aus - oder?. Dennoch klingt das durchaus schon ein wenig komisch. Hingegen ist
Der Apfel und ebenso die Birne schmecken ihr gut.
eindeutig, in diesen Fall handelt es sich um eine Aufzählung.
Aber was ist hiermit:
Der Apfel - und ebenso die Birne - schmeckt ihr gut.
Die Gedankenstriche holen die Birne aus dem Satz heraus - oder? Aber würde schmecken nicht auch funktionieren?
Es wird noch schlimmer. In
Der Apfel und nicht die Birne schmeckt ihr gut.
ist das Verbform vom Inhalt des Satzes abhängig. Die Negation macht klar, worauf sie das Verb bezieht. Schwächen wir diese aber ab mittels
Der Apfel und vielleicht die Birne schmecken ihr gut.
kommt plötzlich wieder die Pluralform.
In meinen Hobby-Lektoratstätigkeiten für Freunde stoße ich immer wieder auf solche Konstruktionen. Was ist die allgemeine Regel dafür (wenn es denn eine gibt)?
Update - Bzgl. der mehrfachen Kritik, die Sätze seien in keinem typischen Muttersprachlerdeutsch formuliert ("fürchterlich konstruiert" plus Downvote), möchte ich auf den Kontext der Frage hinweisen.
Ich werde oft gebeten, nicht-literarische Texte (Anträge, Aufsätze) gegenzulesen, und da gibt es öfters holprige Formulierungen (durchaus viel, viel schlimmere als die mit dem Obst, die ich nicht immer verändern darf). Dennoch möchte ich eine korrekte Grammatik verwenden, und in diesem Rahmen halte ich die Frage einschl. der Beispiele für absolut angemessen.