Aue, Au f. ‘flaches, feuchtes, am Wasser gelegenes Wiesenland, (Fluß)niederung’, ahd. ouwa (10. Jh.), mhd. mnl. ouwe, mnd. ouwe, ō, ōge ‘Wasser(lauf), Insel (im Fluß), feuchtes Wiesenland’, aengl. īeg, īg, anord. ey, schwed. ö ‘Insel’ setzen germ. awjō (aus agwjō) ‘Aue, Insel’ voraus. Die substantivierte germ. Adjektivableitung bedeutet eigentl. ‘die zum Wasser Gehörige, vom Wasser umgebene’. Sie ist mit grammatischem Wechsel gebildet zu germ. ahwō ‘wasser, Gewässer’ in ahd. (8. Jh.), asächs. aha, mhd. ahe, mnd. ā, aengl. ēa, got. aƕa, das im appellativischen Wortschatz des Nhd. nur noch selten begegnet und im wesentlichen auf das Obd. beschränkt bleibt. Es ist als Ache, Ach, Aach, Aa in Flußnamen erhalten, öfter als -ach in Zusammensetzungen zahlreicher Flur-, Orts-, und Flußnamen wie Aurach, Biberach, Lindach, Salzach, Urach oder -a wie Fulda, Schwarza. Außergerm. verwandt ist lat. aqua ‘Wasser’, (…)
Bach m. ‘kleiner Wasserlauf’, ahd. bah m. (9. Jh), mhd. bach m. f., asächs. beki m., mnd. bēke m. f., mnl. bēke f., aengl. bece lassen sich entgegen der bisherigen Meinung auf germ. bakjaz zurückführen, wenn man voraussetzt, daß lautgerecht entwickeltes westgerm. baki in die Flexion der i-Stämme übergewechselt, während anord. bekkr regulär aus dem mask. ja-Stamm germ. bakjaz entstanden ist; (…)
aus: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, dtv, 8. Auflage 2005