Ein nicht mehr sehr häufig benutztes Satzzeichen ist das Semikolon:
;
Wie wird ein Semikolon eingesetzt; welche stilistische Aussage bewirke ich damit?
German Language Stack Exchange is a bilingual question and answer site for speakers of all levels who want to share and increase their knowledge of the German language. It's 100% free, no registration required.
Sign up to join this communityEin nicht mehr sehr häufig benutztes Satzzeichen ist das Semikolon:
;
Wie wird ein Semikolon eingesetzt; welche stilistische Aussage bewirke ich damit?
Das Semikolon verbindet im Deutschen zwei gleichrangige Sätze oder Wortgruppen. Es sollte dort verwendet werden, wo ein Komma als Trennung zu schwach wäre und ein Punkt zu stark.
Es lässt sich jedoch selten eindeutig festlegen, wann ein Semikolon gegenüber einem Komma oder einem Punkt zu verwenden ist. Die Setzung eines Semikolons liegt weitgehend im Ermessen des Autors.
Ein Semikolon hat grundsätzlich nebenordnende Funktion hat; es darf deshalb nie zwischen Haupt- und Nebensätzen stehen.
Die amtliche deutsche Rechtschreibung (Fassung von 2006) schreibt Folgendes vor:
§ 80 Mit dem Semikolon kann man gleichrangige (nebengeordnete) Teilsätze oder Wortgruppen voneinander abgrenzen. Mit dem Semikolon drückt man einen höheren Grad der Abgrenzung aus als mit dem Komma und einen geringeren Grad der Abgrenzung als mit dem Punkt.
Beispiele für gleichrangige, vor allem auch längere Hauptsätze (mit Nebensatz):
Beispiele zur Setzung des Semikolons bei gleichrangigen Wortgruppen gleicher Struktur in Aufzählungen:
Im Duden-Sprachratgeber steht als Ergänzung zu den bisher erwähnten Regeln:
Eine starke Tendenz zum Semikolon besteht auch dann, wenn Sätze mit Konjunktionen oder Adverbien wie denn, doch, deshalb etc. angeschlossen werden: „Meine Freundin hatte den Zug versäumt; deshalb kam sie zu spät."
Man beginnt das erste Wort nach einem Semikolon übrigens nicht automatisch mit einem Großbuchstaben, sondern schreibt klein weiter wie beim Beistrich. Beim Doppelpunkt beginnt man den Satz wie einen normalen Satz mit einem Großbuchstaben, sofern es sich um einen vollständigen Satz handelt.
Kleine Abschweifung vom Thema: Wer Texte aus dem Griechischen übersetzt, muss sich bewusst sein, dass im Griechischen das Semikolon als Fragezeichen benutzt wird.
It's more about writing than German language
1- In complicated lists:
In die Sitzung haben wir Professor Wilson, Universität Barnsley, Dr. Watson, Universität Barrow in Furness, Oberst Custard, Metropolitan Police, und Dr. Maple Syrup, Genie General, Universität Otago, Neuseeland.
Better to write: (notice that some commas are replaced by semicolons)
In die Sitzung haben wir Professor Wilson, Universität Barnsley; Dr. Watson, Universität Barrow in Furness; Oberst Custard, Metropolitan Police, und Dr. Maple Syrup, Genie General, Universität Otago, Neuseeland.
In most lists a comma is enough to separate the items. In a complicated list like the one above, it is perfectly acceptable to use the semicolon to make the list more understandable.
2- Separating closely-related independent clauses:
Gigili hat immer mit Licht (an) geschlafen; er/sie hatte Angst vor der Dunkelheit.
The two clauses here are closely connected but the link has not been made explicit. They could have been separated by a full stop.
Gigili hat immer mit Licht (an) geschlafen. er/sie hatte Angst vor der Dunkelheit.
Das Semikolon erzwingt eine längere "Denkpause" als ein Komma, schließt den vorangegangenen (Teil-)Satz aber im Gegensatz zum Punkt noch nicht ab. Im Allgemeinen sollte man es sehr sparsam einsetzen. Von der Wirkung finde ich es meist nur bei Prosa oder bei Reden passend, da es m.E.n. immer einen sehr getragenen Eindruck erweckt.
Eine Ausnahme sind die von splattne bereits erwähnten Aufzählungen in der Aufzählung, da dient das Semikolon nur dem Verständnis der Schachtelung. (Wie einfache und doppelte Gänsefüßchen bei geschachtelten Zitaten.) Dort hat es keine gesonderte Wirkung und kann bedenkenlos verwendet werden.
Ein nicht mehr sehr häufig benutztes Satzzeichen ist das Semikolon
belegt werden?Nicht mehr
bezieht sich auf welchen Zeitraum? Seit 2011? Seit dem 2. Weltkrieg? Seit Erfindung des Buchdrucks? Oder geht es kontinuierlich über die Jahrhunderte bergab?