Ich frage mich, warum zum Teil der Wörter Einparteienstaat und Einparteiensystem das -en
gehört, obwohl sich dabei um nur eine Partei handelt. Gibt es andere ähnliche Beispiele?
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1Gute Frage... Ein anderes Beispiel wäre Einphasen-Wechselrichter. Vielleicht erfahren wir aus den Antworten auch gleich, warum es andererseits heißt "Zwei-Raum-Wohnung" und "Vier-Kern-Prozessor".– MatthiasNov 8, 2014 at 0:00
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Aus Einparteienstaat und Einparteiensystem lassen sich Zweiparteien-, Dreiparteien-, Mehrparteien-, etc. formen. Evtl. hilft das?– dot_Sp0TNov 8, 2014 at 8:51
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Ein paar weitere Beispiele: Einkindpolitik, Annenstift, Einpersonenhaushalt.– Wrzlprmft ♦Nov 8, 2014 at 10:23
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Es könnte auch am Geschlecht liegen, aber dazu müsste man sich mehr Beispiele ansehen. Jedenfalls ist Eine-Partei-Staat durch das „eine“ sperrig.– Carsten SNov 8, 2014 at 12:18
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1Orangensaft vs. Apfelsaft (nicht: Äpfelsäft).– user unknownNov 9, 2014 at 0:38
2 Answers
Der erste Teil eines Kompositums kann im Deutschen morphologisch in diverse Fälle und Numeri gesetzt werden, ohne dass dies eine inhaltliche Auswirkung zu haben braucht. Es gibt keine einheitlichen Regeln, was gewählt wird. Das Wichtigste scheint mir zu sein, dass sich das Resultat flüssig aussprechen lässt, aber auch das gilt nicht immer.
Ein paar Beispiele:
Apfelernte
Birnenernte
Hirseernte
GerstenernteMondbahn
Erdbahn
Sonnenbahn
KometenbahnPeterkirche
Petersdom
Lutherkirche
Marienkirche
Siehe auch Wikipedia hierzu.
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2Gelegentlich wird das -en- auch in der Poesie und Literatur verwendet. Man denke z.b. an "Mondenkind" aus der unendlichen Geschichte. Nov 11, 2014 at 16:24
Da die Beispiele bereits in Kommentaren genannt wurden versuche ich mich nun an einer Erklärung:
Während bei den Wörtern Kern und Raum der Plural jeweils ein e
am Ende hat: Kerne, Räume - haben der Plural von Partei und auch Person ein en
am Ende:
Parteien, Personen.