In diesem Fall dient das Wort „so“ hauptsächlich der Betonung oder Intensivierung.
so ein schönes Lied! (das ist wirklich ein sehr schönes Lied)
so ein Pech! (das ist wirklich ein großes Pech)
so ein Zufall! (das ist wirklich ein großer Zufall)
die Frau, die so vieles bestimmt (die Frau, die wirklich sehr viel bestimmt)
Im Gegensatz zu einigen anderen Verbindungen von „so“ und „viel“, wie z. B. dem Vergleich „er hat doppelt so viel wie du“, könnte man hier das „so“ auch weglassen. Ohne die besondere Betonung heißt es:
die Frau, die vieles bestimmt
Als Indefinitpronomen oder unbestimmtes Zahlwort kann „viel“ zusammen mit einem Substantiv oder einem substantivierten Adjektiv oder auch allein stehen:
die Frau, die viele Entscheidungen bestimmt
die Frau, die vieles Wichtige bestimmt
die Frau, die vieles bestimmt
Allerdings wird „viel“ oft ungebeugt verwendet:
Er trinkt viel.
Ihr Blick sagte viel.
Sie weiß viel.
die Frau, die viel bestimmt
Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass das Indefinitpronomen und unbestimmte Zahlwort „viel“ grundsätzlich kleingeschrieben wird, auch wenn es formale Merkmale einer Substantivierung aufweist.
in vielem
mit vielem
um vieles
Ich habe viel[es] erlebt.
Das haben schon viele erlebt.
Zum Erfolg trugen auch die vielen bei, die ohne Entgelt mitgearbeitet haben.
Laut Duden – Richtiges und gutes Deutsch ist jedoch auch Großschreibung zulässig, wenn hervorgehoben werden soll, dass kein unbestimmtes Zahlwort gemeint ist:
das Lob der vielen
das Lob der Vielen (= der breiten Masse)
In Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache habe ich noch ein paar Beispielsätze gefunden, in denen „so vieles“ so ähnlich wie in der Frage verwendet wird:
Es ist nicht einsehbar, warum Eltern auf so vieles verzichten müssen, damit ihre Kinder später die Renten der Yuppies und Dinks … bezahlen dürfen (Brigitte 26, 1988, 179).
Es war so vieles falsch gelaufen, … dass es vielleicht schon zu spät war (H. Weber, Einzug 357)
Weil wir so vieles haben, müssen wir uns ständig um dieses sorgen: etwa um den Erhalt von Privilegien, Subventionen und Eigenheimen. Vielleicht fehlt uns einfach Langeweile. In der Überflussgesellschaft wird der Mangel zum Luxus (FAZ 5. 1. 93, 25).