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Nach dieser Frage stellte sich für mich die Frage, was Lesebeiträge eigentlich sind.

Beispielprofil: http://careers.stackoverflow.com/ncraver

Im Englischen heißt der Punkt: "Reading" und beinhaltet gelesene Werke, Fachliteratur, eventuell auch bekannte Blogs oder Tutorials.

Meiner Meinung nach passt der Begriff Lesebeitrag nicht besonders gut, da -beitrag irgendwie fehl am Platz wirkt.

Hat jemand eine Idee, welches Wort besser passen würde?

Fachliteratur ist vermutlich zu speziell, da auch Dinge abgedeckt werden, die nicht direkt unter Literatur fallen bzw. normalerweise nicht als Literatur beschrieben werden. Es ist unklar, ob auch Dinge abgedeckt werden, die nicht zwingend zum "Fach" gehören müssen.

Kenntnisse ist dagegen vermutlich zu allgemein.

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  • Leseempfehlungen? Jan 28, 2015 at 10:06
  • 1
    Ich vermute dass bei "Leseempfehlungen" der Aspekt zu indirekt ist, dass man die "Literatur" wirklich gelesen hat, während man auf der anderen Seite nicht unbedingt alles was man kennt und verstanden hat auch empfehlen muss...
    – Micka
    Jan 28, 2015 at 10:53
  • 2
    Ja, ist mir auch aufgefallen. Ist das einzige Wort, was mir eingefallen ist, das die Sache nicht zu sehr eingrenzt. Wie wäre's mit "Lesestoff"? Jan 28, 2015 at 10:58
  • "Lesestoff" wirkt auf mich informell, obwohl es das vielleicht garnicht ist... "Lektüre" würde ich tendenziell eher auf Romane o.ä. beziehen und hört sich etwas geschwollen oder verspielt an. "Literatur" passt vielleicht doch noch am besten, da laut Wikipedia auch Blogs etc. hinzugezählt werden.
    – Micka
    Jan 28, 2015 at 12:20
  • 3
    Nach nochmaligem Lesen der Careers Seite erscheint mit Schreibbeiräge ebenfalls holprig und ich würde es eher als Veröffentlichungen bezeichnen. Bei Lesebeiträgen scheint es sich um Empfehlungen zu handeln.
    – bummi
    Jan 28, 2015 at 23:01

3 Answers 3

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Lesebeitrag im Sinne von Sachen, die ich gelesen habe, ist falsch.

Ein Lesebeitrag ist

  • wenn jemand einen Beitrag zu etwas leistet, indem er/sie etwas vorliest (findet sich häufig)

  • die "Lesegebühr" einer Bibliothek o. Ä.

  • ein Artikel oder Ähnliches (z. B. eine Anekdote oder ein Bericht), den jemand veröffentlicht, eventuell durch Dritte, damit dieser gelesen wird (findet sich selten bei einigen Zeitungen, vielleicht aus Leserbeitrag entstanden?)

Dies sind zumindest die Kontexte, in denen mir das Wort Lesebeitrag bisher begegnet ist. Meiner Meinung nach ist es also definitiv falsch.


Eine passende Übersetzung ist schwierig, auch weil es im deutschen Sprachraum nicht üblich ist, so etwas anzugeben (wie schon von Micka erwähnt), und Lebensläufe in der Regel etwas formeller sind.

Ich würde das Wort Fachlektüre wählen. Lektüre impliziert, dass man das besagte Werk auch liest (oder auch gelesen hat).

Ein einfaches Fachliteratur ist in meinen Augen nicht ausreichend, da eine einfache Auflistung ohne Kontext befremdlich wirkt: "Wurde der Lebenslauf jetzt mit Hilfe der Fachliteratur erstellt? War der Schreiber Autor der angegebenen Werke oder irgendwie daran beteiligt?"

Ein gelesene Fachliteratur wirkt auch etwas gezwungen (irgendwie erwartet man ja auch, dass jemand Fachliteratur liest).

Das Ganze könnte man etwas auflockern, indem man z. B. von Meine Fachlektüre spricht.

Der Lebenslauf auf careers.stackoverflow.com ist nun mal etwas lockerer als der klassische deutsche Lebenslauf (Vorwort, Mein erster Computer etc.), daher kann man ruhig Possessivpronomen verwenden.


Schreibbeiträge finde ich auch etwas unpassend und es ist wie Lesebeitrag auch ein eher seltenes Wort.

(Das von bummi vorgeschlagene) Veröffentlichungen klingt auch sehr formell. Wenn jemand von einer Veröffentlichung spricht, dann erwartet man eher einen Artikel z. B. in einer angesehenen Fachzeitschrift statt ein Post auf seinem eigenen Blog.

Etwas unverfänglicher finde ich da Meine Artikel, da sich dies sowohl auf (z. B. in der Zeitschrift) veröffentlichte Artikel als auch auf eigene Artikel im eigenen Blog (oder z. B. Google+ o. Ä.) beziehen kann.


TL;DR:

Ich würde Meine Fachlektüre/Meine Artikel statt Lesebeiträge/Schreibbeiträge empfehlen.

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  • Kann es sein, dass Du in Beispiel 1 Lesebeitrag und Leserbeitrag verwechselt hast?
    – Wrzlprmft
    Jan 29, 2015 at 11:37
  • 1
    Aber was unterscheidet in Deinem Beispiel dann den Lesebeitrag vom Beitrag, das das Attribut Lese- rechtfertigt? Schließlich ist der Großteil des Inhalts einer Zeitung zum Lesen gedacht.
    – Wrzlprmft
    Jan 29, 2015 at 11:50
  • 1
    @Wrzlprmft Was fragst du mich? Ich hab mir das ja nicht ausgedacht :-) Ich kenne es halt so, dass es in der Zeitung Lesebeiträge gibt, die nicht aus der Redaktion kommen. Zumindest bei meiner hiesigen Lokalzeitung; oder auch beim erstbesten Google-Ergebinis: Lesebeitrag vom TC Weiß-Blau Fideliopark
    – sloth
    Jan 29, 2015 at 11:57
  • 1
    In der Tat. Die ××××, die Münchner. Insbesondere, da der Lesebeitrag von einem Leserreporter verfasst wurde.
    – Wrzlprmft
    Jan 29, 2015 at 12:01
  • 1
    @Wrzlprmft Eventuell ist Lesebetrag im Sinne von ein Artikel zum lesen aus der falschen Schreibweise von Leserbeitrag entstanden (?) und meine Interpretation (Ein Lesebeitrag kommt ja nicht unbedingt von einem Leser) ist falsch. Ich habe mal weiter recherchiert, und die häufigste bedeutung von Lesebetrag scheint jemand liest etwas vor zu sein; Lesebetrag als ein Artikel zum lesen ist sehr selten.
    – sloth
    Jan 29, 2015 at 12:10
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Reading und Writing im Kontext und Subtext der Seite richtig zu übersetzen finde ich extrem schwierig.

Die bisherigen Vorschläge Lesebeiträge, Schreibbeiträge, Fachlektüre, Veröffentlichungen etc. finde ich (durch die Bank) zu holperig, zu förmlich, unpassend.

Ich würde daher anregen, nah am Original, einfach wörtlich zu übersetzen: Gelesenes, Geschriebenes (oder Gelesen und Geschrieben).

Ich finde dadurch ist ausreichend deutlich, dass es sich um die eigene Lektüre, bzw. um die eigenen Veröffentlichungen handelt und belässt dabei Förmlichkeit und begriffliche (Un-)Präzision in einem angemessenen Rahmen.

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  • Nicht schlecht, aber ich finde Gelesenes und Geschriebenes einfach zu unscharf bzw. zu unbestimmt (nicht dass das englische Reading und Writing in dieser Hinsicht besser wäre).
    – sloth
    Jan 29, 2015 at 12:01
  • Wir haben den Vorschlag Gelesen und Geschrieben auf SO Careers übernommen, siehe meta.stackexchange.com/questions/247826/…
    – Max
    Feb 3, 2015 at 1:40
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Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen, als moooeeeep in seiner Antwort vorschlägt, und es schlicht Gelesen und Verfasst nennen.

Und im Grunde hast du in deiner Frage selbst schon einen guten Vorschlag genannt: Gelesene Werke

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