In Lew Tolstois Anna Karenina heißt es:
… der Tatar, der die Gläser wieder gefüllt hatte und sich um die beiden gerade dann zu schaffen machte, wenn seine Anwesenheit nicht mehr erwünscht war …
Was bedeutet hier sich zu schaffen machen?
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… der Tatar, der die Gläser wieder gefüllt hatte und sich um die beiden gerade dann zu schaffen machte, wenn seine Anwesenheit nicht mehr erwünscht war …
Was bedeutet hier sich zu schaffen machen?
Der Ausdruck sich um jemanden zu schaffen machen bedeutet, wie die bisherigen Antworten bereits ausdrücken, sich um jemanden bemühen/kümmern; vielleicht noch besser sich um jemandes Wohlergehen sorgen. Heutzutage ist er ein bisschen aus der Mode geraten.
Wesentlich häufiger liest man sich an etwas zu schaffen machen, was bedeutet, dass man anfängt, an einem Gegenstand zu werkeln oder sonst wie etwas zu tun. Stünde da nicht um die beiden, sondern um den beiden, könnte man den Satz auch so verstehen, dass der Tatar jetzt anfängt, den Tisch abzuräumen, und alleine dadurch stört. Allerdings vermute ich eher, dass die traditionelle Bedeutung gemeint ist, wonach er auch etwas tat, das eine Reaktion der beiden zur Folge gehabt haben könnte (fragen, ob etwas fehlt; etwas mündlich anbieten etc.).
It means, to work on something or to pay attention to. In this sentence, the Tartar (apparently a servant) was putting effort into on paying attention to two people when he was not desired.
Sich [an oder um etwas] zu schaffen machen bedeutet zunächst einmal, dass man sich unnötige Arbeit macht. (Schaffen ist ein verbreitetes Wort für arbeiten in südlichen Dialekten.) Wichtig sind bei dieser Wendung aber die starken Konnotationen. Wenn man sich an einem Objekt zu schaffen macht, hantiert man damit, oder berührt es zumindest. Es handelt sich meist um eine verstohlene, erkennbar illegale oder zumindest verdächtige Tätigkeit. Wenn man sich um jemand oder etwas zu schaffen macht, findet eine vorgeschobene legitime Arbeit in der Nähe des Objekts statt. Letzteres wird heute kaum noch verwendet.