Da die ursprünglichen Bedeutungsnuancen der verschiedenen Konjunktive im Deutschen sowieso verloren gegangen sind, gibt es in der alltäglichen Sprache überhaupt kein Problem.
Es gibt eine würde-Umschreibung mit der sich jede Verwechslung mit anderen indikativen Verbformen disambiguieren lässt. Der Konjunktiv wird eigentlich nur mehr in der indirekte Rede und zur Bildung einer Kondition gebraucht. Ebenso wie im Englischen wird er auch noch zum Ausdruck eines Wunsches 'Ich wünsche, du wärst hier' ('Wish you were here') verwendet, aber das ist schon ein Überbleibsel aus alten Zeiten.
Obwohl die Systematik den Konjunktiv in 'Zeiten' einstuft sollte man nicht den Fehler begehen, dieses Zeitengefüge als 'absolut' zu betrachten sondern als 'relativ'. Mit dem verkorkten deutschen Konjunktiv-Salat ist es dtsch. Muttersprachlern nicht mehr möglich, verlässliche Angaben über den Gebrauch zu machen.
- Du sagtest mir gestern, du wärst in Berlin!
- Jetzt willst Du mir plötzlich einreden, du wärst in Berlin?
- Morgen würdest du mir sicher einreden, du wärst in Berlin!
Für diese 'relative' Gefüge gibt es aber in keiner Sprache die ich kenne so klare und eindeutige Termini wie im Deutschen.
vorzeitig - gleichzeitig - nachzeitig
Alle modalen Phänomene wie Konjunktiv - Subjuntivo - Imperativ sind hauptsächlich unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten auch wenn das System in der eigenen Muttersprache schon verkümmert ist! Aber das ist eine andere Spielwiese... - Wer sich wirklich dafür interessiert, sollte eine romanische Sprache zu Rate ziehen, vorzugsweise Spanisch - auf keinen Fall Französisch!