In Einklang mit dem, was hiergiltdiestfu in seiner Antwort geschrieben hat, würde ich für jemanden, der im Laufe des Tages mehrere Verkehrsträger wählt, lieber multimodal schreiben.
Intermodaler Verkehr beschreibt laut der ersten Zeile des Wikipediaartikels:
Intermodaler Verkehr ist eine Unterart des multimodalen Verkehrs und beschreibt eine mehrgliedrige Transportkette, bei der ein und dieselbe Transport- oder Ladeeinheit mit mindestens zwei verschiedenen Verkehrsträgern befördert wird.
Demnach bewege ich mich nur dann intermodal, wenn ich für einen Weg mehrere Verkehrsmittel in Anspruch nehme.
Beispiel:
Ich fahre in der Früh mit dem Bus zur Arbeit. Am späten Nachmittag fahre ich mit der Tram (einmal umsteigen) und meinen Kollegen ins Kino. Nach dem Film fahre ich mit dem Bus – wieder mit einem Mal umsteigen – wieder nach Hause.
Mein Tag war multimodal, weil Busse und Trams drin vorkommen. Jeder einzelne Verkehrsweg war allerdings monomodal – erst einmal Bus, später einmal Tram, nochmal später einmal Bus. Dass ich von einem Bus in einen anderen umgestiegen bin, macht den einzelnen Verkehrsweg nicht intermodal.
Ich fahre in der Früh mit dem Bus zur Arbeit. Weil ich länger arbeite, verpasse ich am Abend den letzten Bus und fahre einen Umweg, wobei ich erst eine Tram in die Stadt nutze, und direkt im Anschluss einen Bus aus der Stadt heraus.
Der Tag war wieder multimodal. Außerdem war der zweite Weg, der Heimweg, zusätzlich auch intermodal, denn ich bin direkt von der Tram in den Bus umgestiegen, habe also zwei verschiedene Verkehrsträger benutzt.
Vekehrsverbünde haben natürlich einmal die Absicht, dass Menschen möglichst oft mit ihnen – also mit Bus, gegebenenfalls Tram, gegebenenfalls Zug, vielleicht auch ergänzungsweise Taxi – fahren. Das heißt, dass ihnen natürlich an multimodalen Kunden gelegen ist. Gleichzeitig ist es allerdings ein oft nicht so gut verwirklichtes Ziel, dass ein einzelner Verkehrsweg intermodal ablaufen kann: Dass man also mit dem Bus zum Bahnhof fahren kann, dort nahezu nahtlos in einen Zug (S- oder Regionalbahn) umsteigen kann, und am nächsten Bahnhof direkt Anschluss an die Tram bekommt. Das verlangt, die Fahrpläne aufeinander abzustimmen und demnach ein höheres Maß an Planung als lediglich linienbezogen zu planen – bietet aber mehr Fahrkomfort, da Fahrgäste irgendwann das Vorhandensein von Anschlüssen verinnerlichen. Zum Beispiel vereinfacht der Abend- und Nachttakt in Braunschweig intermodales Fahrverhalten, da alle oder ein großer Teil der Linien am Rathaus aufeinander warten und gleichzeitig in alle Richtungen abfahren; ein Vollknoten.
Demnach haben viele Universitäten, Verkehrsverbünde und Verkehrspolitiker vieles Intelligentes und weniger Intelligentes zur Intermodalität geschrieben, während die Multimodalität von den gleichen Personengruppen eher als gegeben angenommen wird, sofern das entsprechende Angebot da ist. Das erklärt die hohe Dichte an Veröffentlichungen, die den Begriff intermodal enthalten, wie du feststellst.
Ich würde die Begriffe sauber trennen und gegebenenfalls in Studien in einem Anhang auch sauber definieren, damit keine Unklarheiten auftreten können.
Disclaimer: Ich bin verkehrspolitisch aktiv.