Ich glaube, dass man "Ich freue mich auf dich" sagt. Wie kommt es, dass es im Akkusativ steht und nicht im Dativ, z. B. "Ich freue mich auf dir"?
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3Der Akkusativ ist mit einer Richtungssemantik assoziiert im Gegensatz zur Ortssemantik: man geht in den Zoo, aber vergnügt sich im Zoo. Und sich auf jemanden zu freuen hat den Charakter einer geistigen Ausrichtung auf zukünftige Gemeinschaft und nicht einer bereits eingetretenen Gemeinschaft.– Kilian FothDec 14, 2015 at 7:24
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In Berlin sagen sie wahrscheinlich: Ich freue mich auf dir. Dort werden Dativ und Akkusativ nicht so genau unterschieden.– KarlDec 14, 2015 at 7:47
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Sind Kombinationen (Verb, Präposition, Fall) wirklich rechtzufertigen? Warum glauben an A aber zweifeln D ?– c.p.Dec 14, 2015 at 7:58
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2Als allgemeine Regel für die Präposition "auf", kannst du dir merken, dass sie von einem Dativ gefolgt wird, wenn räumlich, statisch. In allen anderen Fällen ist es meist der Akkusativ. Siehe auch canoonet– Em1Dec 14, 2015 at 8:16
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1Das erinnert mich übrigens an einen (imho schlechten) Witz aus einer Comedy-Show. Dort sah man zwei Freundinnen am Pool liegen und die eine meinte: "Der Typ steht auf mir." Und die andere sagte: "Du meinst, er steht auf dich." Und die erste wieder: "Nein, nein. Er steht auf mir." Dann zoomte die Kamera aus und ein Typ stand auf ihrem Rücken.– Em1Dec 14, 2015 at 13:08
1 Answer
"Ich freue mich auf dich" ist richtig. Sich auf etwas freuen ist ein 'transitives Verb' und steht im Deutschen mit dem Akkusativobjekt, also einem direkten Objekt. Ein Dativobjekt wäre im Gegenzug ein indirektes Objekt, welches für den Satz nicht unbedingt nötig wäre (wie z. B. "Ich schreibe [dir] einen Brief."). Transitive Verben benötigen zwei Argumente, d. h. (in einem aktivischen Satz) Subjekt und Objekt.
Siehe auch die Wiki-Artikel zu Objekt und Transitivität.
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2Willkommen. Eine Frage: Ist aber nicht das vom transitiven Verb benötigtes Akkusativobjekt eben mich?– c.p.Dec 14, 2015 at 7:54
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Ich denke, dass es in diesem Fall offenbar drei Argumente benötigt werden. Denn es heißt ja sich auf etwas freuen. Dec 14, 2015 at 8:50
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sich bedeutet hier Reflexivität, was mit Transivität recht wenig gemeinsam hat.– EllerDec 14, 2015 at 8:56
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Es ist nicht transitiv, zumindest nicht wegen des auf jemanden. Oder wie bildest du das Passiv: Auf du wirst gefreut?– JanDec 15, 2015 at 0:14