Aus dem Deutschbuch1 meines Sohnes:
[… kurze Beschreibung des Unterschieds zwischen natürlichem und grammatikalischem Geschlecht anhand des Begriffs Mädchen …] Das kann zu Schwierigkeiten beim Gebrauch der Pronomen führen. Darum gilt die Regelung: In dem Satz, in dem das Wort „Mädchen“ steht, benutzt man die sächliche Form des Pronomens („es“). Bei den nachfolgenden Pronomen benutzt man die weibliche Form („sie“).
Weder mir noch meinem Mann (beide Muttersprachler) war eine derartige Regelung bekannt und vom Sprachgefühl her würden wir auch in längeren Texten konsequent das Pronomen passend zum grammatikalischen Geschlecht wählen – Mädchen bleibt es.
Frage:
Ist das einer der Fälle, in denen Sprachgefühl und Grammatikregeln kollidieren, oder steht in dem Buch einfach etwas Falsches bzw. Irreführendes?
Edit zur Klarstellung:
Das Schulbuch formuliert einen "Zwang" zum Genuswechsel, der weder meinem Sprachgefühl entspricht, noch in den diversen verlinkten Antworten gegeben scheint. Aus meiner Sicht (und auch laut den diversen Antworten) ist der Wechsel allenfalls möglich. - Gibt es irgendeine Regel, wonach ein solcher Wechsel nicht nur erlaubt, sondern erzwungen wäre?
1 Deutschbuch 1, Sprach- und Lesebuch für Gymnasien in Baden-Württemberg; Cornelsen Verlag