Der häufigste Artikel für Wörter mit der Endung -ung ist die. Warum ist das bei Abschwung anders? Warum sagen wir der Abschwung und nicht die Abschwung? Gibt es weitere Ausnahmen?
1 Answer
Die »Ausnahme« ist bei genauer Betrachtung gar keine Ausnahme. Die Regel, dass die Endung -ung automatisch das weibliche Geschlecht verlangt, gilt nämlich nur für das Suffix -ung, das aus Verben Substantive macht. Es gibt allerdings auch Wörter, deren Stamm auf -ung endet, und die deswegen von dieser Suffixregel nicht betroffen sind.
Man kann die Wörter, die ein Suffix-ung haben, daran erkennen, dass es ein entsprechendes Verb gibt:
- Entstehung ← entstehen
- Messung ← messen
- Erwartung ← erwarten
Im Fall Schwung ist das dazugehörige Verb allerdings schwingen – und es existiert die Zusatzform Schwingung, die tatsächlich feminin ist.
Außerdem gibt es noch andere Wörter, die auf -ung enden, sich aber von keinem Verb direkt ableiten lassen, zum Beispiel der Dung (etwas entfernter von düngen; vgl. Düngung).
Eine Liste der »Ausnahmen« aufzustellen sollte jemand übernehmen, der ein entsprechendes Wörterbuch mit einem Skript auswerten kann.
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1Es gibt kaum Substantive auf -ung, bei denen es nicht das Wortbildungssuffix ist; außer Schwung und Dung nur noch Sprung, mit ihren jeweiligen Komposita (Vorsprung, Rinderdung usw.). Ich hatte es mir angesehen als ein mögliches Beispiel für german.stackexchange.com/a/26608, fand es dann aber zu offensichtlich (für Muttersprachler) und habe -e genommen.– chirluJan 25, 2016 at 20:28
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1@chirlu Wenn man wöllte, könnte man noch Wörter hinzuzählen, bei denen das Schwa-e am Ende manchmal ausfällt, aber mehr als Jung(e) gibt es dann auch nicht zusätzlich, da Zunge und Lunge ohnehin feminin sind.– CrissovJan 25, 2016 at 20:46
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@BernhardBoehmler Ich kenne keinen Harung. Weder Wiktionary noch Duden.de noch DWDS.de kennen einen Harung. Was ist ein Harung?– JanNov 28, 2019 at 0:29