Die Kopulae „werden“ und „sein“ haben fungieren als Hilfsverb diverser grammatikalisierter Formen:
Werden
- Inchoativ (†): „Ich werde gehend.“
- Vorgangspassiv: „Die Haare werden gekämmt.“
- Futur: „Ich werde einkaufen.“
Sein
- Verlaufsform (†): „Ich bin gehend.“
- Perfekt: „Ich bin gegangen.“
- Zustandspassiv: „Die Haare sind gekämmt.“
- Absentiv: „Ich bin einkaufen.“
Bleiben
Mit der Kopula „bleiben“ lassen sich zumindest einige Konstruktionen ebenfalls bilden, ohne ungrammatisch zu sein:
- Ich bleibe gehend.
- Die Haare bleiben gekämmt.
- Ich bleibe stehen. (nur bestimmte Verben)
Nun zur Frage: hat „bleiben“ jemals eine Funktion als Hilfsverb gehabt, die über die Funktion als Kopula hinausging?