Die Häuser gehen ins Geld im Staate Kalifornien.
Die Häuser sind geschmalzen im Staate Kalifornien.
Ist geschmalzen ein Dialekt oder Hochdeutsch?
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Die Häuser sind geschmalzen im Staate Kalifornien.
Ist geschmalzen ein Dialekt oder Hochdeutsch?
Zumindest in Österreich ist der Ausdruck »geschmalzene Preise« eine sehr alltägliche Floskel, die man beinahe täglich lesen oder hören kann, wie folgende Beispiele belegen:
Im Österreichischen Deutsch gehört der Ausdruck »geschmalzene Preise« ganz klar zum hochdeutschen (standarddeutschen) Wortschatz, und ist nicht nur in der Umgangssprache oder im Dialekt anzutreffen (dort natürlich auch).
Außer Preisen (Plural von Preis) kann in dieser übertragenen Bedeutung aber kaum etwas geschmalzen sein. Insbesondere ist der zweite Satz aus dem Beispiel in der Frage falsch:
falsch:
Die Häuser sind geschmalzenim Staate Kalifornien.
korrektes österreichisches Hochdeutsch:
Die Häuser haben geschmalzene Preise im Staate Kalifornien.
Die Preise der Häuser sind geschmalzen im Staate Kalifornien.
Ein geschmalzener Preis ist nichts anderes als ein unverschämt hoher Preis.
Schmalz ist das Bauchfett von Schweinen, dass durch Erhitzen flüssig gemacht wurde (diesen Vorgang nennt man »Auslassen«). Dieses klare, heiße, flüssige Fett wird dann in Gläser oder Töpfe abgefüllt, wo es zu einer weißen, weichen und wachsartigen Masse erstarrt, die an Butter erinnert. Beim Auslassen entstehen auch braune, knusprige Ausflockungen, die man Grammeln nennt, und entweder im Schmalz belässt (was man dann Grammelschmalz nennt), oder auch vom Schmalz getrennt aufbewahrt. In dieser Form ist das Bauchfett von Schweinen wesentlich länger haltbar (bei kühler Lagerung mehrere Jahre lang) als das rohe Fett.
Verwendet wird Schmalz als Brotaufstrich oder als Frittierfett. Das originale Wiener Schnitzel wird nicht in Öl, sondern in Schmalz herausgebacken. Das ergibt einen deutlich feineren Geschmack, aber leider auch sehr hohe Cholesterinwerte.
Eine heute weitgehend in Vergessenheit geratene Verwendung von Butter und Schmalz war die eines Transportschutzes für zerbrechliche Waren. Porzellan- und Glas-Fabriken pflegten ihre Produkte in Butter oder Schmalz einzugießen bevor man sie in Kisten auf Pferdekutschen lud, wo sie dann mehrere Tage lang über holprige Landstraßen transportiert wurden. Davon leitet sich unter anderem auch die Redewendung
»Alles in Butter«
ab. Wenn das Porzellan in Butter eingegossen war, war es sicher. Da diese Art der Verpackung aber teuer ist, und nur bei teuren Waren in Frage kam, war das »schmalzen« (das Eingießen in Schmalz) die logische Erklärung für hohe Preise. Und bald ging das Wort »geschmalzen« vom Porzellan auf dessen Preis über, und so entstanden die geschmalzenen Preise.
"Geschmalzen" is a colloquial term for "expensive" It comes from the word "Schmalz", which means as much as "fat" or "oil"... greasing things... hence the term.
Das Wort wird im in Deutschland gesprochenen Hochdeutsch, außerhalb der Mundart praktisch nicht mehr verwendet.
Ich kenne "geschmalzen" nicht als Ausdruck für teuer, sondern eher für "alles dran, was drangehört". Natürlich ist etwas teurer, wenn es vollständig ausgestattet ist, aber die Bedeutung ist eigentlich eine andere. Ich glaube mal wieder, dass der Duden hier falsch liegt.
(Schweine-)Schmalz war früher das Standardfett zum Kochen für normale Leute und gehörte zu jedem Essen, kein Luxus, im Gegensatz zu Butter in Gegenden, in denen es nicht viel Milchwirtschaft gab. Ich kann mir nicht vorstellen, dass daraus ein Ausdruck für "teuer" entsteht, was bei "gepfeffert", abgeleitet von einem Luxusgut aus dem Orient, natürlich naheliegt.
Es gibt den Ausdruck "der ist nicht gesalzen und geschmalzen" für jemanden, der sehr unauffällig und langweilig ist.
Laut Grimmschem Wörterbuch wurde "ungeschmalzen" als Ausdruck für ungetaufte Kinder verwendet. Dort findet sich auch der schöne Ausdruck "eine wolgeschmalzne maulschellen" (An der, wie oben schon gesagt, alles dran ist, was drangehört - "Teuer" ist die wohl eher nicht)