Ich will keine Debatte anstoßen zum Sinn und Unsinn von geschlechtergerechter Sprache.
Vielmehr verstehe ich nicht, wieso Substantive im Plural überhaupt als männlich oder weiblich angesehen werden.
Im Gegensatz zu romanischen Sprachen hängt im Deutschen im Plural die Deklination nicht vom Geschlecht ab. Männliche und weibliche Nomen werden genau auf die gleiche Weise in Sätze eingebettet. Oder irre ich mich da?
Man könnte jetzt natürlich sagen, Studenten ist männlich, weil es der Plural von Student ist. Aber eine Studentin, viele Studenten widerspricht meinem Sprachgefühl überhaupt nicht. Ebensowenig, wenn jemand eine Gruppe von Frauen als Studenten bezeichnet.
Also, warum kann man nicht sagen, dass die Wort Studentin zwei Pluralformen hat, von denen es sich eine mit dem Wort Student teilt? Die einzige Asymetrie liegt darin, dass es ein Äquivalent zu Studentinnen auf männlicher Seite nicht gibt. Aber wenn das das Problem ist, könnte man sich auch einfach darauf einigen, die spezifisch weiblichen Pluralformen nicht mehr zu verwenden.
Etwas hochtrabend könnte man die Frage auch formulieren als:
Warum wird Studenten als "generisches Maskulinum" bezeichnet und nicht einfach als "Generikum"?
Die Wikipedia-Seite zu "generisches Maskulinum" ist riesengroß und unübersichtlich, ich denke nicht, dass das da beantwortet wird.