Die amtlichen deutschen Rechtschreibregeln behandeln zusammengesetzte Verben in den §§ 33 mit 35. Da es sich auf keinen Fall um eine untrennbare Zusammensetzung handelt (»Er führt zusammen« und nicht »Er zusammenführt«) und da der Verbstamm nicht sein ist, ist § 34 hier relevant.
§ 34: Partikeln, Adjektive, Substantive oder Verben können als Verbzusatz
mit Verben trennbare Zusammensetzungen bilden. Man schreibt sie
nur in den Infinitiven, den Partizipien sowie im Nebensatz bei Endstellung
des Verbs zusammen.
(Anmerkung: Hier geht es um trennbare, zusammengesetzte Verben wie vornehmen (»ich nehme mir etwas vor«). Das ergibt sich meines Erachtens nur aus den umgebenden Passagen zweifelsfrei, die ich hier nicht zitiere.)
Dies betrifft
Zusammensetzungen mit einer Verbpartikel als erstem Bestandteil.
Verbpartikeln sind Bestandteile, die
formgleich mit Präpositionen sind, zum Beispiel:
ab-, an-, auf-, aus-, […], zwischen-
formgleich mit Adverbien, insbesondere Adverbien der Richtung, des Ortes, der Zeit sowie mit Pronominaladverbien sind, zum Beispiel:
abwärts-, auseinander-, beisammen-, davon-, davor-, dazu-, dazwischen-, empor-, fort-, her-, heraus-, herbei-, herein-, hin-, hinaus-, hindurch-, hinein-, hintenüber-, hinterhre-, hinüber-, nebenher-, nieder-, rückwärts-, umher-, voran-, voraus-, vorbei-, vorher-, vorweg-, weg-, weiter-, wieder-, zurück-, zusammen-, zuvor-
E1: Zur Unterscheidung von Verbpartikel und selbständigem Adverb: Bei Zusammensetzungen liegt der Hauptakzent normalerweise auf der Verbpartikel (vgl. wiedersehen, zusammensitzen), während bei Wortgruppen das selbständige Adverb auch unbetont sein kann (vgl. wieder sehen, zusammen sitzen). Wenn das Betonungskriterium nicht zu einem eindeutigen Ergebnis führt, hilft in manchen Fällen eine der folgenden Proben weiter:
Das Adverb kann im Aussagesatz vor dem finiten Verb an erster Stelle
stehen, die Verbpartikel hingegen nicht, vgl.: Dabei wollte sie nicht immer sitzen, sondern auch ab und zu mal stehen (Adverb dabei), aber Dabeisitzen wollte sie nicht immer (Verbpartikel dabei-).
Zwischen Adverb und Infinitiv können ein oder mehrere Satzglieder eingeschoben werden, zwischen Verbpartikel und verbalen Bestandteil hingegen
nicht, vgl.: Sie wollte dabei nicht immer sitzen, sondern auch ab und zu mal stehen (Adverb dabei), aber Sie wollte nicht immer dabeisitzen (Verbpartikel dabei-).
[…]
(Anmerkung: Im Original minimal andere Nummerierung. Was ich als »1.« wiedergegeben habe, steht dort als (1) oder (1.1). Auf dieser Seite lässt es sich auf diese Art allerdings am übersichtlichsten darstellen.)
Der Betonungstest liefert bei mir in der vorhergesehenen Bedeutung:
Er hat zwei Programme zusammengeführt.
Ein klarer Fall für Zusammenschreibung.
Die andere Betonung, »Er hat zwei Programme zusammen geführt«, lässt mich erwarten, dass er – wie du vermutest – gleichzeitig zwei Programme geleitet hat.
Leider kommen falsche Getrenntschreibungen in meiner Beobachtung sehr häufig vor; deutlich häufiger als falsche Zusammenschreibungen. Ob daran die Rechtschreibreform, die Digitalisierung, die Schulbildung oder anderes schuld ist, möchte ich nicht beurteilen. Zu guter Letzt wäre diese Antwort unvollständig ohne Willy Brandt zu ziteren:
Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört.
Oder verkürzt:
Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.