Existentiell bedeutet in meinem Sprachgebrauch "Wenn das nicht mehr bei was ist, gibt es das was nicht mehr" - Also grundlegend notwendig (oder eben "Vorbedingung") für die Existenz bzw. das "Sein" des "was". ("Sein" hier nicht im Sinne von "Dasein" und damit "Leben", sondern eben "Existenz")
Nehmen wir z.B. lt. Duden etwas Lebendiges:
Regelmässiges Einatmen ist für den Menschen existenziell wichtig
Funktioniert auch für ein nicht-Lebewesen:
Regelmässige Einnahmen sind für ein Unternehmen existenziell wichtig
(mit Absicht gleich sortiert)
Ohne Einnahmen wird es das Unternehmen mit großer Sicherheit nicht bzw. nicht mehr lange geben. existenziell funktioniert also auch prima für Dinge (So man denn ein Unternehmen als solches bezeichnen kann). Duden ist hier wohl mit seiner Begrenzung auf "Lebendiges" ein wenig zu einschränkend.
Oder was aus der Physik:
Die molekularen Bindungskräfte sind existenziell für die Materie, wie wir sie kennen
(Funktioniert also auch für was Kleineres...) Auch die Materie hört auf zu existieren, wenn die Teilchen nur noch wild rumflitzen...
Der Motor ist existenziell für das Auto
Funktioniert allerdings nicht richtig - Das Auto hört nicht auf zu existieren, nur weil man den Motor ausbaut. Auch ein Auto ohne Motor wird wohl allgemein als Auto betrachtet.
existenziell kann man also meiner Meinung nach nur verwenden, wenn durch die Tatsache, dass die Vorbedingung nicht mehr gegeben ist, die Existenz des jeweiligen Objekts bedroht oder nicht mehr gegeben ist.
Für Auto und Motor würde ich lieber essentiell nehmen.