Bitte klärt mich armen Ösi auf!
In einer Antwort auf eine andere Frage wurde diese Karte gepostet:
Dieses Bild legt nahe, dass Pfannkuchen, Berliner und Krapfen dieselbe Süßspeise wäre, die eben nur je nach Region anders genannt wird.
Das widerspricht aber dem was ich bisher über die seltsamen kulinarischen Bezeichnungen in Deutschland gelernt habe. Ich war bis gerade eben der Meinung, dass das, was die Deutschen als »Pfannkuchen« bezeichnen, Palatschinken wären, also so etwas:
Weiters dachte ich, dass die Dinger, zu denen Deutsche »Berliner« sagen, Krapfen wären, also etwas, das so aussieht:
Aber das sind zwei ganz verschiedene Süßspeisen. Es werden zwar beide traditionell gerne mit Marillenmarmelade gefüllt (aber auch mit vielen anderen Leckereien), aber der Teig ist ein ganz anderer. Palatschinken macht man aus einem ziemlich flüssigen Palatschinkenteig, Krapfen hingegen aus Germteig, der vor dem Backen einige Zeit ruhen muss, damit er aufgehen kann.
Was haben Pfannkuchen in einer Karte zu suchen, in der es um Synonyme für Krapfen geht?
Glossar
(für alle, die mit den österreichischen kulinarischen Begriffen wenig vertraut sind):
- die Palatschinke
ist eine sehr flache Teigspeise. Das Wort leitet sich vom lateinischen »placenta« (Kuchen) ab, wanderte aber zuerst durch Rumänien (»plăcintă«), Ungarn (»palacsinta«) und Böhmen (»palačinka«) bevor es in den österreichischen Wortschatz Einzug hielt.
Silbentrennung: Pa-la-tschin-ke. Nur die dritte Silbe (tschin) wird betont, alle anderen sind unbetont) - die Marille
österreichisches Wort für Aprikose. - die Marmelade
wird in Österreich verwendet, um Konfitüren aller Art zu bezeichnen. - die Germ
österreichisches Wort für Hefe.