Zu den nachstehenden Gedichtzeilen habe ich ein Problem mit der Kommasetzung. In meiner Erstfassung hieß es:
In blauer Morgenfrühe,
Im Grenzland zwischen Traum und Tag,
Wird, was ich nicht zu denken wag,
Zum Bild mir ohne Mühe.
Jemand hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Komma hinter „Wird“ falsch ist. Berechtigt wäre das Komma, wenn da stünde:
Wird das, was ich nicht zu denken wag …
So aber ist das Komma sinnlos. Sinnvoll würde es bei einer anderen Formulierung:
Formt, was ich nicht zu denken wag,
ein Bild sich ohne Mühe.
Dann würde sich der Einschub auf dem ganzen Satz beziehen:
Ich wage nicht zu denken, dass sich da ohne Mühe ein Bild formt.
Ich halte den Einwand für berechtigt und lasse nun das Komma weg. Kann mir ein Experte erklären, wie ich das nicht nur gefühlsmäßig, sondern mit einer grammatischen Definition erfassen kann?