Du hast recht, der See würde eigentlich einen Artikel benötigen. Im Internet findet man viele Quellen dazu, z.B. Deutsche Grammatik 2.0
Genus (Artikel) von geographischen Namen
Städte- und Ländernamen
Bei Städte- und Ländernamen wird normalerweise kein Genus markiert.
(...)
Andere geographische Namen
Alle anderen geographischen Namen z. B. von Flüssen, Bergen oder Seen
haben einen Artikel.
(...)
Aber
Prinzipiell, sozusagen als allerhöchste Super-Sprachregel, gilt:
Sprache erfüllt genau dann ihren Zweck, wenn der Empfänger das versteht, was der Sender beabsichtigt.
Alle anderen Regeln sind dieser obersten Direktive untergeordnet, und sind im Grunde nur da, um eine möglichst widerspruchsfreie und konsistente Umwandlung von Nachrichten in Sprache und wieder zurück zu ermöglichen, ohne dass man vor jedem einzelnen Informationstransfer Codierungs- und Decodierungsvorschriften aushandeln muss. Das gesamte Rechtschreib- und Grammatik-Regelwerk stellt also nur eine Norm dar, die zum Ziel hat, die obengenannte Super-Regel möglichst immer zu erfüllen. (Mit allen Vor- und Nachteilen von Normen)
Besonders Werbetexter setzen sich aber sehr gerne, und mit voller Absicht über diese Normen hinweg, weil mit dem bewussten Verstoß gegen die Norm Aufmerksamkeit erregt wird, was im Sinn jedes Werbers ist.
Solange dabei die allerhöchste Super-Regel nicht verletzt wird, solange also die Werbetexte so verstanden werden, wie das von den Auftraggebern beabsichtigt ist, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Denn all die vielen offiziellen Regeln sind allesamt nur unverbindliche Empfehlungen, an die sich in Wahrheit niemand halten muss. Davon ausgenommen sind nur Schüler (sofern sie im Rahmen des Unterrichts Texte verfassen) und einige Beamte (wenn sie amtliche Dokumente verfassen). Jeder andere darf sprechen und schreiben wie er oder sie will, muss bei Abweichungen von der Norm aber damit rechnen, nicht, oder falsch, verstanden zu werden.