In meiner Frage geht es zwar um eine traurige Sache, aber ich möchte sie hier trotzdem stellen, weil mich der sprachliche Aspekt interessiert.
Sachverhalt:
In der Überschrift eines Zeitungsartikel las ich, dass ein Hund totgetreten wurde.
Im Text des Artikels stand, dass der Hund getreten wurde und einige Zeit später an den Folgen verstarb.
Frage:
Für mich bedeutete tottreten bisher, dass solange zugetreten wird, bis der Tod unmittelbar eintritt. Mit anderen Worten: der Vorgang des Tretens wäre erst nach Eintritt des Todes abgeschlossen. Wenn dem so ist, wäre die Überschrift des Artikels nicht korrekt, denn dort war es eher so etwas wie eine schwere Körperverletzung mit Todesfolge (mir ist klar, dass es das bei Hunden nicht gibt, aber mir geht es hier nicht um den rechtlichen sondern um den sprachlichen Aspekt).
Edit 1: Angeregt durch Manuel Jordans und äöüs Antworten sind mir noch zwei vergleichbare Beispiele eingefallen, nämlich das Totfahren und das Sattessen.
Wurde jemand totgefahren, auch wenn er erst Tage, vielleicht sogar Wochen, Monate oder gar Jahre, nach einem Verkehrsunfall verstirbt? Oder ist das Wort nicht vielleicht nur dann angebracht, wenn jemand unmittelbar beim Verkehrsunfall ums Leben kam?
Hat sich jemand satt gegessen, auch wenn sein Sättigungsgefühl erst einige Zeit nach der Mahlzeit eingetreten ist? Oder kann man sich nicht vielmehr nur dadurch satt essen, indem man solange isst, bis man satt ist?
Edit 2: Ich merke, dass der Inhalt, der mit den Wörtern totgetreten und totgefahren einhergeht, anscheinend starke Emotionen bei einigen hervorruft. Das lässt sich aber leider kaum vermeiden, wenn man den Gebrauch der Wörter anhand von Beispielen erklären möchte. Es geht mir hier nicht um den Inhalt der Beispiele an sich – wer wann was tat und wie lange genau etwas dauerte: diese Dinge sind irrelevant für den sprachlichen Aspekt.