Mittlerweile ist das Eszett auch als Großbuchstabe in der deutschen Sprache offiziell anerkannt. Wie man es tippt, weiß ich (zumindest funktioniert auf meinem Win10-Rechner der Shortcut Umsch+AltGr+ß). Aber wie schreibt man es eigentlich, also mit Stift und Papier?
Wenn ich mir z.B. http://www.typografie.info/3/topic/25217-das-handschriftliche-versal-eszett-ein-selbstversuch/ ansehe, so erkenne ich zwei Schwierigkeiten:
- Es wird dem B zu ähnlich. Statt GROẞER lese ich dann GROBER. (Was in Kombination mit UNSINN ja beides möglich wäre.)
- Es sieht vor allem bei den Varianten mit Unterlänge eher nach dem gewohnten kleinen ß aus. Das aber soll ja genau vermieden werden. Wer Versalschrift schreibt, auch mit der Hand, will nicht den Eindruck erwecken, er hätte da irgendwo einen Kleinbuchstaben reingemogelt. Es ist nach meinem Eindruck außerdem die Regel, dass man auch in handgeschriebener Druckschrift, trotz aller individuellen Varianten, einen Großbuchstaben von seinem kleinen Pendant unterscheiden kann. Warum sollte das für das ß anders sein, nachdem es nun in beiden Varianten anerkannt ist?
Gibt es dazu schon irgendwo offizielle Empfehlungen? Oder gibt es von den Anbietern von Handschrifterkennungssoftware Hinweise, wie man den Buchstaben schreiben soll, damit er als ẞ und nicht als ß oder B erkannt wird?
Präzisierung: Mir geht es nicht um die Diskussion des praktischen Bedarfs für ein handschriftliches ẞ und auch nicht um individuelle Tipps. Worauf ich mit meiner Frage hinaus will: in der Schule wird das Schreiben aller Buchstaben gelehrt, außerdem gibt es in manchen Bereichen Normschriften – und nun ist ein neuer Buchstabe hinzugekommen. Da muss es doch eine Aktualisierung von Unterlagen wie dieser hier geben?