Wenn ich die Frage richtig verstehe, möchtest du wissen, ob man Land der Dichter und Denker in ähnlicher Weise für Deutschland verwenden kann wie die Bundesrepublik (oft zu hören als: Buntsreblik) oder die BRD.
Dies wäre dann ein "volles Synonym" in dem Sinne, dass mit der Variation des Wortes keine Variation der intendierten Bedeutung einhergeht. So sagen Politiker und (leider auch) Journalisten oft "der Freistaat", wenn sie Bayern meinen, oder - dies nun nur Journalisten - "das Grautier", wenn sie einen Esel meinen.
Antwort auf Deine Frage: Nein, Land der Dichter und Denker ist kein "volles Synonym" in diesem Sinne. Es trägt immer eine zusätzliche Bedeutungsfracht, die in reinen Landesbezeichnungen wie Deutschland, die Bundesrepublik, und die BRD nicht enthalten ist. Diese Zusatzbedeutung kann entweder positiv und lobend gemeint sein (wie in deinem Beispiel) oder auch ironisch, sarkastisch, etc. Hier kommt es wie immer auf den Kontext an. In dem Beispiel aus der Frage ist Ironie sicherlich nicht intendiert. "Im Land der Dichter und Denker regiert der ökologische Unverstand" wäre dagegen sarkastisch.
Es gibt zu "Land der Dichter und Denker" auch populäre Parodisierungen:
Land der Richter und Henker
(häufig) oder
Land des Gelichters und der Bänker
(selten).
Nach Kommentaren: Land der Dichter und Denker (LDD) sollte sich - wenn mit Bedacht und kulturhistorischem Gespür verwandt - überhaupt nicht auf ein staatliches Gebilde beziehen sondern vielmehr auf einen Kulturraum, hier nämlich den deutschsprachigen. Insofern ist LDD eigentlich überhaupt kein Synonym für Deutschland. Umgekehrt ist aber das, was heute Deutschland heißt, Teil des LDD.