Ich will mutig behaupten, es handele sich um eine Entlehnung, die auf die rekonstruierte Urindogermanische Wurzel *yewH- zurückgeht (“to blend, mix (food), knead”, [en.wiktionary]), die durch Sorbisch vermittelt so unter anderem in Jauche [dwds.de] vertreten ist.
Gemeinhin wird diese mit Essen in Verbindung stehen, offenbar vergärtem oder fermentiertem. Insbesondere ist es im Slavischen als Fischsuppe zu deuten, bspw. dialektalisch Lithauisch jū́šė (“fish soup”), aber auch ohne solchen in Soljanka, sowie im Nord-Germanischen ("cheese"), Latein ("Juice"), Walisisch ("porridge"). [en.wiktionary]
Nun bin ich zwar kein Chef, aber Fischsuppe kippt schnell. Die Fischsuppe ist, wenn ich das richtig gelesen habe, auch eine Delikatesse von gewöhnungsbedürftigem Geschmack bzw. heute auch als Armeleute-Essen angesehen; von dem berühmten Norwegischen verrotteten Fisch steht da allerdings nichts. Auch von Hecht ist im einzelnen nicht die Rede.
Im Gegenteil spricht man bei erwünschter Gärung oder anderen Prozessen auch von ziehen lassen. Das passt soweit zum unterstellten Thema. Bei Käse sagen wir aber reifen.
Wie ist dann das H anstelle eines Palatals zu erklären. Nun, nichts genaues weiß man nicht. Wo der Ursprung zu verorten sei, ist immerhin nicht bekannt. Einerseits wird beobachtet, dass Slawische Entlehnungen seit eh und jeh Palatale oder ähnliches für H setzen, bspw. *xyž- > Slovak chyža aus PGem. *hus- (was an der Stelle weniger überraschen dürfte, da *h */x/ gilt, und so auch *xus notiert wird), so heute noch mit Xelena (Hellena) oder Garry Potter (Harry), so dass eine Entlehnung in umgekehrter Richtung vielleicht ähnlich alterniert (was zu beweisen wäre). Zwar sollte *j schon stimmhaft gewesen sein. Hyperkorremtur wäre trotzdem denkbar, zumal des Wortwitzes wegen. Andererseits findet sich zumindest in Mittelenglisch die Alternation à la ele, yele, hele (Aal) verteilt über Dialekte, sodass ich zu erwarten neige, da Frisisch dem Englischen doch recht ähnlich war, hier selbiges vorzufinden, zumal die Küste in Sachen Fisch doch naheliegend ist. Phonetik liegt auch oft im Gehör des Betrachters. Grundlegend auszuschließen ist ein Yiddische Einfluss insoweit auch nicht, da es sich von Böhmen bis Polen zog, usw. usf.
Das t widerum erscheint mir recht leicht aus Allophon ch für š erklärbar, sprich Hesch'suppe, so wie es auch für die hebräische Herleitung aus hesh supha angenommen werden müsste, die hier nicht maßgeblich entgegensteht. Der Rest mag dann Wortwitz sein, obwohl ein Witz, der lang und breit erklärt werden muss, sicherlich nicht mehr luftig erscheint.
Die Übertragung auf des Windzugs Luftstrom wäre insoweit vielleicht nicht rein bildlicher Natur. Doch auch dazu fiel mir eben rein zugfällig ein Vergleich auf.
Nämlich leitet Wolfgang Pfeifer wittern "riechen" von Witterung und Wetter aus der Jägersprach her, "'mit Hilfe der Witterung, der wehenden Luft riechen'", so wohl ebenfalls im Nordischen [dwds.de] obwohl offensichtlich nur transitiv etwas riechen gemeint ist. Zudem gesellt sich verwittern, was ungeachtet der jetzigen Bedeutung angesichts der landläufigen Annahme, bei Gewitter würde die Milch sauer werden, doch dem Gären in nichts nach steht.
Und mit dem gleichen Sinnbild ist es auch nicht unbedingt abwegig, das ziehen lassen (von Essen in Vorbereitung) anhand von abziehendem Dampf zu erklären (andernfalls etwa einziehen, durchziehen, etc.). Damit dürfte sogar eine Nebenbedeutung "riechen" bei "ziehen" zu vermuten sein, die ich aber nicht wirklich bestätigen kann (bestenfalls zecken "zwicken, schmerzen" wie beißen, beißender Geruch; umgekehrt abstinken "verlieren"). Nach reiflicher Überlegung kann zumindest der Revolver-Abzug mit mechanischen Hebeln zum öffnen am Dampf-Abzug verglichen werden, zumal Ofen ob mit oder ohne Abzug doch noch der Herkunft ungewiss ist und sich Öffnungen für den Gebrauch von indoor-Feuerstellen ofensichtlich bewährt haben, so gut nämlich dass window (Fenster) nunmehr von vindauga [en.wiktionary], d. h. Wind + Auge hergeleitet wird. Fraglich wäre dann ferner, ob einen Zahn zulegen dazu gehört, welches recht plausibel mit einer Reihe Sägezähnen erklärt wird, an denen mit einem Ende abgehengt die Länge einer Kette für den Abstand eines Kessels am anderen Ende zum Feuer hin eingestellt wird. S. auch off, abschalten, aufschließen, der Ofen ist aus, zu etc., ferner ab-kühlen, auf-heizen (einheizen ähnlich ignite, richtig wäre be-heizen).