Die Frage ist, in welchem Kontext du es verwendest.
Befindest du dich in einer Standardsprachunterrichtssituation, kannst du es nicht verwenden ohne Gefahr zu laufen, dass der Lehrer den Rotstift in deinem Heft anwendet. ("Gefahr" im Sinne von hundertprozentig.)
In schriftlichen Äußerungen oder in Gesprächen mit Vorgesetzten wirst du es im Normalfall ebenfalls nicht einsetzen, denn du läufst Gefahr, inadäquaten Verhaltens oder mangelnden Sprachvermögens bezichtigt zu werden.
Anders ist es, wenn du genau weißt, was du tust, und wenn du morphologisch problematische Wendungen wie
die okaye(ne) Zimmereinrichtung
oder
die zue(ne) Flasche
oder
die allenen Haferflocken 1)
einsetzt, um zum Beispiel absichtlich (vielleicht ironisch) besondere Flappsigkeit, Formlosigkeit, Doofheit oder Kindlichkeit auszudrücken, zum Beispiel wenn du - aus welchen Gründen auch immer - den Sprachhabitus eines Achtjährigen imitieren willst.
Der Regisseur vom Residenztheater darf das. Er ist ein Künschtler. Bei ihm gehen wir davon aus, dass er weiß, dass das Wort so nicht standardgemäß eingesetzt ist, und dass wir wiederum wissen, dass er das weiß, und dass er es trotzdem tut, um damit z.B. eben besondere Formlosigkeit oder auch Kreativität auszudrücken oder - sehr wahrscheinlich - den Willen, Grenzräume in gesellschaftlichen Regelsystemen auszuloten.
1) Die Variante die allen Haferflocken erscheint derzeit allerdings auch nichtstandardmorphologisch noch unmöglich; zwingend ist hier die funktionsverdeutlichende Erweiterung um -en, die bei den anderen zitierten Formen fakultativ ist. - Der Ausdruck ist übrigens auch übersetzbar mit die Haferflocken wo alle sind (jedenfalls in Süddeutschland).