Die Gravur ist fehlerhaft. Jedenfalls mit äußerst großer Wahrscheinlichkeit, wie wir uns erlauben zu behaupten.
Richtig hieße es:
Geschenk von Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm II
Der wahrscheinlich in Auftrag gegebene Text.
Eine Pluralform könnte so lauten:
Geschenk von Ihren Majestäten den Kaisern Wilhelm I & II
Das bekannte Dualkaisertum aus einem unserer alternativgeschichtlichen Universen: Opa und Enkel beide schlank genug geblieben, um gemeinsam auf einem Thron zu sitzen.
Zur Begründung könnte man einige Argumente anführen:
Gravurfehler treten immer wieder auf. Auch heute noch mit Lasertechnik. In einem Szenario, dass den Reisekaiser unterwegs sein lässt, als es ihm in seiner Spontanität gefällt, einem Herrn Noth schnell ein kleines personalisiertes Geschenk zukommen zu lassen, ist es denkbar, dass er nicht seinen Haus- und Hofgraveur in Berlin beauftragt, sondern einen kleinen Handwerker vor Ort. Dieser Handwerker hatte vielleicht wenig Erfahrung mit höfischen Umgangsformen Anreden und Titeln, und vielleicht sogar Probleme mit Grammatik allgemein. Vielleicht wurde das Stück auf einer Auslandsreise in Auftrag gegeben. Das eingravierte Datum deutet ferner ebenfalls darauf hin, dass zwischen Weihnachten und Jahresende eine gewisse Feierlaune, oder Notbesetzung im Betrieb oder Restalkohol involviert gewesen sein könnten. Fehler passieren auch bei Münzprägungen, bei Einzelstücken ist sowas keinesfalls ausgeschlossen. Manche Fehler entwickeln sich sogar zu einer hübschen Tradition, wie das Wappen der Stadt Bruchsal illustriert.
Auch aus typographischer Sicht ist diese Gravur nicht von höchster Qualität. Das "v." ist nach unten verrutscht und das "j" aus Majestät probt schon mal Weltkrieg mit dem "W" aus Wilhelm. Insgesamt wirken die Buchstaben wenig harmonisch und unregelmäßig, gequetscht oder gestreckt. Beachten Sie bitte auch die rechte Seite des N in Noth und den verrutschten Punkt, wieder auf dem j von Majestät.
Bislang angeführte "Belege" für die Verbreitung und eventuelle "Richtigkeit" der hier vorgefundenen Schreibweise sind keine.
Bei einer Suche nach der Wortfolge "von seiner majestät den" findet Google Books tatsächlich eine beachtliche Anzahl von Treffern. Bei näherer Untersuchung handelt es sich aber um alte, von Google digitalisierte Bücher, die im Original in gebrochener Schrift gesetzt waren. Die Digitaltextebene wurde per Schrifterkennung hinzugefügt und liefert die Trefferliste aus der Suchmaschinendatenbank oder beim Download eines PDFs. Die Schrifterkennung war jedoch fehlerhaft und repräsentiert regelmäßig ein "n" wo jeder Mensch deutlich ein Fraktur-"m" erkennt. Wenn in letzter Zeit Texte digital neu erstellt werden und aus Unterlagen und Büchern aus diesem Fundus zitieren, dann geschieht dies per copy&paste – aus der fehlerhaften Digitaltextebene.
Für die Verwendung eines Konstrukts "von seiner majestät dem" fanden sich keine Belege in zeitgenössischen Büchern bei Untersuchung der Texte mit menschlichen Augen. Beispiel:

eines von zahlreichen Beispielen via Google Books