Die Behauptung von mach die Form »die Tests« wäre dem Süddeutschen ursprünglich fremd gewesen, ist meiner Meinung nach nicht richtig.
Laut Herkunftswörterbuch des Duden ist das Wort »Test« erst Anfang des 20. Jahrhunderts in die deutsche Sprache eingewandert, und zwar aus dem Englischen. Dorthin kam es aus der französischen Sprache, wo man das Wort offenbar als Bezeichnung für einen irdenen Alchimistentiegel verwendet hat, der seinerseits seinen Namen vom lateinischen testum (Geschirr) hat.
Jedenfalls gibt es dieses Wort erst seit rund 100 Jahren in er deutschen Sprache, was auch gut mit diesem Ngram übereinstimmt:

Im 19.Jahrhundert war zwar die Form »die Tests« im Süddeutschen tatsächlich fremd, aber das lag eben daran, dass das ganze Lexem im gesamten deutschen Sprachraum fremd war.
Ich habe leider keine wirklich aussagekräftigen Belege für den süddeutschen Sprachraum vor 1975, aber sehr wohl für 1975. Da hilft mir nämlich ein altes Schulbuch von mir:
Im Österreichischen Wörterbuch, 34. Auflage aus dem Jahr 1975 steht nämlich:
Test der, -(e)s/-s: Ein Verfahren zur Prüfung des Intelligenz, der Berufseignung u. ä.
Demnach war der einzige in Österreich erlaubte Plural damals »die Tests«. Die Form »die Teste« gab es damals nicht, und das deckt sich auch sehr gut mit meiner Erinnerung.
Selbes Werk (ÖWB), diesmal aber die 39. Auflage aus dem Jahr 2001:
Test der, -(e)s/-s (-e): Versuch, experimentelle Untersuchung; ein Verfahren zur Prüfung des Intelligenz, der Berufseignung, der Leistung, zur Materialprüfung uÄ
Im Jahr 2001 existierte also schon die Form »die Teste« als Nebenform zu »die Tests«, allerdings als Ausnahme.
Ab hier Off-topic:
Das Wort »Test« hat übrigens nichts mit »Testament«, »Attest« oder »Testat« zu tun. Diese Wörter gehen auf das kirchenlateinische testamentum zurück. Dieses Wort stammt wiederum vom lateinischen testari (bezeugen) bzw von testis (Zeuge) ab, und ist mit dem Wort Testikel (Hoden) verwandt. Bei den Hebräern war es nämlich üblich, etwas zu bezeugen, indem man auf seine Hoden schwörte und beim Schwur seine Hand an dieses Organ hielt. Dieser Brauch hielt sich im Libanon bis ins 19. Jahrhundert, und die Bibelstelle 1.Mose 24 2 belegt das auch recht gut:
Übersetzung Hoffnung für alle:
Eines Tages sagte Abraham zu seinem Hausverwalter, der sein ältester Knecht war: »Als Zeichen des Schwures lege die Hand auf meinen Unterleib«
Übersetzung Gute Nachricht Bibel:
Eines Tages sagte er zu seinem ältesten Knecht, der seinen ganzen Besitz verwaltete: »Leg deine Hand zwischen meine Beine«
(Andere Übersetzungen lassen diese Stelle entweder ganz aus, oder umschrieben sie mit »lege die Hand unter meine Hüfte«.)