Zur zweiten Frage - woher weiß ich, welchen Kasus eine Ergänzung haben muss? - kann ich nur folgende Antwort geben: Sie müssen schlicht und einfach mit den Verben mitgelernt werden, vergleichbar den Genera bei den Nomen. Mit der Zeit
bilden sich dann hoffentlich im Sprachbewusstsein Cluster von bedeutungsanalogen Strukturen. Bezogen auf die Ausgangsfrage kämen in Frage
gehen um (es) = Thema sein: es geht hier und heute um die Betriebsratswahl
gehen um (es) = zur Entscheidung stehen: es geht um alles, um die Wurst
jm gehen um (es) = für jn wichtig sein: mir geht es hier nicht um das Geld
bei jm gehen um (es) = beabsichtigen: bei ihm geht es immer nur um das eine
für jn gehen um (es) = entschieden werden: für ihn geht es um alles oder nichts
jm +Adj gehen (es) = Aussage über das Wohlbefinden: es geht ihm wieder besser
Es gibt 'jemandem geht es um' als durchgängig stabile Basisstruktur, in die verschiedene Ergänzungen eingehängt werden können. Eine analoge Struktur hat
jm ist es zu tun um = wichtig für jn sein: ihm ist es um die Sicherheit zu tun
Ähnlich auch:
jm ein Anliegen / ein Herzensbedürfnis ... sein (zu / dass)
Will man ähnliche Inhalte mit anderen Verben ausdrücken, muss man diese Verben in den Strukturen benutzen, welche für sie vorgesehen sind:
für jn keine / kaum / nur eine geringe / große Bedeutung / Wichtigkeit haben
Wert legen auf
(bei jm) sich drehen um: bei ihm dreht sich alles nur ums Geld
es zu tun haben mit: wir haben es hier mit einem besonders schwierigen Fall zu tun
handeln von: Der Film handelt von den Folgen der Dürre in Kalifornien.
etw. behandeln: Der Film behandelt ...
usw.
Wichtig wäre dabei, sich klar zu machen, dass das 'es' Nominativ und Subjekt ist und dass es außer in Sätzen mit Prädikativen - das sind im wesentlichen Sätze mit 'sein', 'bleiben' und 'werden' - keine zwei Nominative geben kann. Auch zwei (nicht präpositionengesteuerte) Akkusative sind sehr selten (das kostete mich nur ein Lächeln, das geht dich einen feuchten Schmutz an), so dass wir in diesen gehen-um-Sätzen eine ziemlich gängige Struktur haben: Subj (es) + V (gehen) + jm + präpos. Objekt, wobei hier der Dativ 'jm' keinen 'Empfänger' bezeichnet, sondern eine etwas (in Gradabstufungen von Relevanz) wollende Person.
Was die Appositionen (Anhängsel) hinter 'wie' und 'als' betrifft, gilt die grundsätzliche Regel, dass sie mit dem Bezugswort kongruieren: Dir als einem sehr kompetenten Deutschsprecher brauche ich das wohl nicht zu erklären. Da im Ausgangssatz das Nomen 'Menschen' Dativ sein muss - das weiß man aber nur, wenn man die Struktur kennt, von der Form her könnte es jeder beliebige Kasus sein -, muss auch das 'du' in den Dativ gesetzt werden, und so heißt es dann 'Menschen wie dir'.