Das Wort ist in Nachrichten oder Organisationsnamen oft anzutreffen.
Aber was bezeichnet es?
Das Wort ist in Nachrichten oder Organisationsnamen oft anzutreffen.
Aber was bezeichnet es?
Die Definition eines Kompetenznetzwerks hängt stark von der Branche und dem Kontext ab.
Kompetenznetzwerke finden sich in der Medizin, der Forschung, der Industrie, dem Handel und im Handwerk. Jede Branche versucht das Expertenwissen in einem solchen Netzwerk zu bündeln, wie es auch ein Element des modernen Wissensmanagements ist. Was man aber jeweils als Kompetenz versteht und welches Netz aufgebaut werden soll, ist je nach Branche verschieden, daher schwanken die Definitionen stark oder sind sehr schwammig gehalten.
Dies kommt in einer Zeitungsmeldung aus dem Jahr 2000, also in der Zeit in der Kompetenznetze in Mode kamen, gut zum Ausdruck:
Wir bemühen uns um Lernpartnerschaften für junge Funktionsträger, sei es mit Stiftungen, Unternehmen, Verbänden. Das Leitbild einer modernen sozialdemokratischen Organisationskultur lässt sich mit dem Begriff "Kompetenznetzwerk" beschreiben. Zu lange konnte man bei uns Kompetenz durch guten Willen ersetzen. Wer Jugendliche erreichen will, muss aber tatsächlich kompetent sein - zum Beispiel im Umgang mit jungen Medien. Die Zeit 41/2000
Eine unpräzisere Definition des Begriffs lässt sich wohl nur schwer finden.
In der Medizin ist der Begriff sehr häufig zu finden, nachdem Ende der 90er Jahre vom Bundesforschungsministerium ein Programm zur Einrichtung von Kompetenznetzwerken eingerichtet wurde. Diese Netze sind bis heute erhalten geblieben und definieren sich in etwa wie folgt:
In den Kompetenznetzen der Medizin sollen das Wissen und die Erfahrung jener Gruppierungen gebündelt werden, die sich auf verschiedenen Ebenen mit einem speziellen Krankheitsbild beschäftigen. Dies können führende Forschungseinrichtungen und Kliniken, niedergelassene Ärzte, aber auch Patientenorganisationen, Kostenträger oder die Industrie sein. Das Zusammenführen dieses Expertenwissens mit dem Ziel, Ergebnisse aus der Forschung schneller in die Versorgung einfließen zu lassen, ist die vorrangige Aufgabe von Kompetenznetzen. Deutsches Ärzteblatt 99, 2002
Ein Netzwerk ist in diesem Fall eine Gruppe von Personen, die miteinander durch soziale Kontakte verbunden sind. Das heißt, diese Personen kennen einander und sind in manchem Fällen sogar miteinander befreundet. Jedenfalls gibt es in einem Netzwerk immer eine gemeinsame Eigenschaft, die alle Mitglieder dieser Gruppe haben oder ein gemeinsames Interesse.
Das Wort Kompetenz ist ein Synonym für Fähigkeit, wobei mit Kompetenz aber gemeint ist, dass eine Person eine Fähigkeit in einem besonders stark ausgeprägten Maße hat.
Ein Kompetenznetzwerk ist daher eine Gruppe von Menschen, die entweder alle dieselbe stark ausgeprägte Fähigkeit haben, oder (und das ist meist eher gemeint) die Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten, die sich gegenseitig gut ergänzen.
In der Praxis schließen sich oftmals mehrere Kleinunternehmer zu so einem Kompetenznetzwerk zusammen. Das Ziel ist, Kunden an befreundete Unternehmen weiterzuleiten, wenn sie Wünsche haben, auf die das eigene Unternehmen nicht spezialisiert ist. Dazu müssen die Mitglieder des Netzwerks die Kompetenzen der anderen Mitglieder gut kennen.
Die Kunden haben den Vorteil, dass Sie wissen, dass ihr Wunsch von jemandem erfüllt wird, der diese spezielle Aufgabe wirklich gut erledigen kann. Die Unternehmer haben den Vorteil, dass sie sich auf ein bestimmte Nische spezialisieren können, und auch dann Aufträge bekommen, wenn sich die Kunden an ein anderes Mitglied des Netzwerkes wenden, das diese Aufgabe nicht so gut bewältigen kann.