Zunächst zu Alternativen
Dein Satz würde auch so gut klingen:
Die Strittigkeit der politischen Ideologie wird durch xy deutlich.
Bedeutung von Kontroversität
Was du da als Wikipedia-Fund anführst, ist eine sehr spezifische Verwendung von Kontroversität, wie sie offenbar an pädagogischen Hochschulen en vogue ist (geurteilt nach der Zahl der dazu im Internet kursierenden Publikationen).
In normaler, nicht einem spezifischen Hochschulfach entnommener Verwendung ist Kontroversität durchaus als das verständlich, was du darunter vermutetest: das Kontroverssein.
Spätestens die Kontroversität deiner eigenen Frage sollte dir den Hinweis geben, dass dieses Wort auch genau so verwendet werden kann.
Etwas Empirie
Selbst bei Tante Google findest du Stellen, wo in ordentlichen deutschen Texten das Wort Kontroversität im Sinne von Kontroverssein verwendet wird. Du musst dich allerdings durch die Schutthalde von Didaktikseminararbeiten hindurchwühlen, die mit ihrer Verwendung des Begriffes Kontroversität die Google-Suchergebnisse dominieren.
Hier sind Fundstellen "normaler" Kontroversität:
Kontroversität und Umstrittenheit im Wörterbuch
Zum Nichtaufgeführtsein von Wörtern in der von dir konsultierten Duden-Ausgabe: Dass ein Wort in einer Duden-Ausgabe nicht drinsteht, heißt ja nicht, dass man annehmen dürfte, dass es das Wort nicht gäbe. Erstens: Du hast garantiert nur einen Mini-Duden zur Hand. Zweitens: Selbst im größten Riesenduden steht nicht alles drin, was in der Welt verwendet wird.
Ich muss allerdings gestehen, dass zu meiner Überraschung auch in meinem mittelgroßen Duden Universalwörterbuch 8. Auflage auf 2132 Seiten weder Kontroversität noch Umstrittenheit aufgeführt sind.
Interessanterweise lernen wir bei dieser Gelegenheit ein anderes Wort, das wir vorher garantiert nicht kannten: Kontumaz. An der Seltenheit kann es also nicht liegen. Vielleicht lassen Wörterbuchautoren Wortbildungen, die sich von selbst erklären, aus Sparsamkeit weg. Die Suffixe -heit und -tät sind so universell in der Verwendung, dass man sie praktisch an jedes Adjektiv anhängen kann (die einen an lateinisch, die andere an germanisch wurzelnde). Die daraus entstehenden Nomen alle in ein Wörterbuch aufzunehmen, wäre eine Heidenarbeit ohne wirklichen Mehrwert. Allerdings finde ich in meinem Mittelduden dann eben doch Verzagtheit und Gebrechlichkeit verzeichnet, jeweils direkt nach verzagt und gebrechlich. (Tja, die Hinfälligkeit von Theorien...)
Interessant sind übrigens die Fälle, wo aus Adjektiv + Suffix ein Nomen wird, das eine andere Bedeutung trägt als die Summe seiner Teile nahelegen würde. So heißt
Gelegenheit
das ja aus "gelegen" + -heit entstand, nicht mehr "Gelegensein" sondern hat durch vielfältigen Gebrauch eine andere Bedeutung angenommen. Sonst könnte man wohl sagen:
Die *Gelegenheit Wiens an der Donau bot der Stadt vielfältige Gelegenheit zum Handel.