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Als Alternative zum Genitiv gibt es das dem-sein-Konstrukt. (Keine Ahnung, wie man es sonst nennen sollte):

Der Frau ihre Handtasche. Dem Fritz sein Schwager.

Wo ist diese Form gebräuchlich?

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  • 33
    For non-native speakers: What we are discussing here is viewed as an abomination in High German. Do not try this at home :)
    – Pekka
    Commented May 24, 2011 at 20:33
  • 2
    @Pekka: "do not try this at home" +1 :) Ein Freund von mir aus Taiwan behauptet übrigens, dass diese Form in seinem Deutschbuch (Marke Langenscheidt) verwendet wird. Ich glaube das ist, weil zu dem Zeitpunkt der Genitiv noch nicht erläutert wurde.
    – FUZxxl
    Commented May 24, 2011 at 20:37
  • 2
    @poke: Jedem Land sein Genitiv! wie Bastian Sick und Ingrid Noll schrieben würden.
    – ogerard
    Commented May 25, 2011 at 7:40
  • 3
    Wozu soll das dem-sein-Tag denn gut sein, außer für diese eine Frage? … und wirklich, "abomination" würde ich das nicht nennen, man wird eher ein bisschen belächelt, aber es ist eine ganz lustige Sprachvariation (solange man es nur manchmal humorvoll einsetzt und nicht aus Unwissenheit so spricht). Im Rheinland wird es auch verwendet. Commented Jun 18, 2011 at 11:39
  • 5
    Angesichts der vielen Antworten hätte man auch fragen können, in welchen Regionen das "dem sein" Konstrukt nicht vorkommt.
    – Takkat
    Commented Sep 13, 2011 at 13:32

15 Answers 15

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In Schwaben und im Alemannischen und ich glaube im Schweizerdeutschen ist es definitiv ein fester Bestandteil der Sprache. Ich würde es deshalb vom Gefühl her nicht als reine umgangssprachliche Verkümmerung abtun, bin aber kein Experte.

Zu der Frage, was sie sind, sagt Wikipedia:

Possessiv-Konstruktionen [Bearbeiten]

Besitzanzeigende Dativkonstruktionen nach dem Muster Nominalphrase Possessivpronomen Substantiv Nominativ (z. B. „Dem Hans sein Hut“) sind seit langem in den meisten deutschen Dialekten und der Umgangssprache verbreitet.

Belegt sind sie seit althochdeutscher Zeit: „du uuart demo balderes uolon sin uuoz birenkit“ – „dem Fohlen sein Fuß“ (Merseburger Zaubersprüche). Die Nominalphrase kann dabei auch durch ein Demonstrativpronomen („dem sein Hut“) oder eine Interrogativpronomen („wem sein Hut“) repräsentiert werden. Ferner sind rekursiv ineinander gebettete Konstruktionen möglich („Der Frau ihrem Mann sein Hut“).

In der Schriftsprache und der gehobenen Sprache sind diese Formen nicht üblich und gelten als ungrammatisch oder zumindest als stilistisch fragwürdig. Ausdruck findet diese Haltung in dem von Bastian Sick aufgegriffenen ironischen Sponti-Spruch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“.

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  • 1
    @Tomalak: Wobei man streiten könnte, ob "Der Frau ihrem Mann sein Hut" rekursiv (also auch selbstbezüglich) oder einfach nur verschachtelt ist.
    – FUZxxl
    Commented May 24, 2011 at 20:31
  • @FUZxxl Was die Besitzanzeige angeht (und darum geht es ja hier), ist es zumindest transitiv.
    – Tomalak
    Commented May 24, 2011 at 20:32
  • 1
    +1, aber: Statt ist es ein fester Bestandteil der Sprache... hätte ich lieber erwähnt gesehen, dass diese Dialekte im Prinzip keinen Genitiv kennen und es daher eine Ersatzform ist.
    – tofro
    Commented Mar 22, 2016 at 18:54
  • Im Donauschwäbischen (was sprachwissenschaftlich oft eher pfälzisch ist) ist diese Form üblich. Das Jiddische kennt den Genitiv auch kaum mehr, aber ich würde sagen in den in NY-beheimateten Arten etabliert sich so langsam eine dem Englischen ähnliche Form. Commented May 10, 2016 at 12:35
  • Auch in Österreich und überhaupt im gesamten bairischen Sprachraum. Den Genitiv gibt's da nicht. Commented Sep 4, 2016 at 13:47
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Die Ersetzung des possessiven Genitivs durch den possessiven Dativ ist eine ganz natürliche Weiterentwicklung, die man in sehr vielen indoeuropäischen Sprachen beobachten kann. Folgende Beispiele zeigen, warum das so natürlich ist:

Der Dieb hat der Frau ihre Handtasche gestohlen. (Der Dieb hat der Frau einen Gegenstand gestohlen.)
Die Rechnung hat dem Fritz sein Schwager bezahlt. (Die Rechnung hat dem Fritz ein Verwandter bezahlt.)

In Klammern habe ich jeweils einen weiteren Satz hinzugefügt, der dieselbe hochsprachliche Konstruktion verwendet – für den Fall, dass jemand nur die dialektale/umgangssprachliche Konstruktion mit dem possessiven Dativ sieht.

In manchen Sprachen ist die obige Konstruktion einfach nur eine mögliche Variante an Stelle der folgenden mit dem possessiven Genitiv:

Der Dieb hat die Handtasche der Frau gestohlen.
Die Rechnung hat Fritz’ Schwager bezahlt.

In manchen Sprachen ist es aber – zumindest in bestimmten Fällen – unidiomatisch, den possessiven Genitiv zu benutzen, wenn man dasselbe auch mit einer Dativkonstruktion wie oben ausdrücken kann. Das kann man als den Beginn einer Entwicklung vom possessiven Genitiv zum possessiven Dativ interpretieren. Und in vielen Fällen ist es nicht dabei geblieben.

In den anderen westgermanischen Nationalsprachen Englisch und Niederländisch ist diese Entwicklung durch den fast völligen Verlust auch des Dativs inzwischen überholt. Aber in vielen deutschen Dialekten ist der Genitiv praktisch genauso tot wie im Niederländischen (d.h. existiert nur noch in erstarrten Ausdrücken), und in allen deutschen Dialekten ist der possessive Dativ neben von-Konstruktionen eine Standardkonstruktion.

Wer glaubt, dass das ein Symptom des Niedergangs der deutschen Sprache ist, sollte sich vielleicht klar machen, dass der possessive Dativ z.B. im klassischen Latein und Griechisch eine Standardkonstruktion ist, die man in praktisch allen deutschen Dialekten besser wiedergeben kann als im Standard-Hochdeutsch.

Abschweifung: Ein weiteres interessantes Phänomen in diesem Zusammenhang ist das hohe Ansehen, das der possessive Dativ im Englischen auf Grund eines Missverständnisses vorübergehend genoss. Durch die Reduzierung des Genitivs auf ein einheitliches ’s (bzw. bei Wörtern, die auf s enden) und den völligen Verlust von Dativendungen war der Weg frei, um Fritz his brother-in-law als ausgeschriebene Variante von Fritz’ brother-in-law zu interpretieren, und kurioserweise ebenso the woman her handbag als die ursprüngliche Langform von the woman’s handbag. In formalen Texten aus der betreffenden Zeit gibt es daher neben der heute noch üblichen Vermeidung von Kontraktionen wie it’s eine starke Tendenz, auch den sächsischen Genitiv durch den possessiven Dativ zu ersetzen. (Ich nenne das jetzt einfach mal so, auch wenn es im Englischen natürlich schon damals den Unterschied zwischen Nominativ, Akkusativ und Dativ nur noch bei Personalpronomen gab, so dass man ohne die Analogie zu Konstruktionen in anderen Sprachen genauso gut von einem possessiven Nominativ oder Akkusativ sprechen könnte.)

Die deutsche Standardsprache hinkt hier also der allgemeinen sprachlichen Entwicklung hinterher. Möglich ist das, weil im Deutschen, ähnlich wie z.B. im Französischen und anders als z.B. im Niederländischen und im Englischen, die literarische Sprache seit jeher und auch heute noch relativ stark von der Umgangssprache isoliert ist. Das hat den Vorteil, dass sich (u.A. durch die Rückwirkung der literarischen Sprache auf Umgangssprache und Dialekte) die Sprache insgesamt langsamer ändert und literarische Texte länger ohne Übersetzung verständlich bleiben. Andererseits hat es den Nachteil, dass viele Kinder in der Schule das Lesen und Schreiben quasi in einer Fremdsprache lernen und auch manche Erwachsene Schwierigkeiten haben, sich schriftlich auszudrücken.

Irgendwann, vielleicht in relativ ferner Zukunft, werden diese Probleme überhandnehmen und man wird die dann herrschende Umgangssprache (oder eine frühere Form) zur Basis einer neuen Schriftsprache nehmen – so, wie sich z.B. im Italien des 16. Jahrhunderts eine italienische Schriftsprache auf der Basis der Werke von Dialektautoren des 13./14. Jahrhunderts wie Dante Alighieri als längst überfälliger Ersatz für das Lateinische durchsetzte. Schon vorher waren allerdings andere Schriftsprachen auf der Basis von Dialekten des Lateinischen entstanden, wie z.B. Französisch, Provençalisch oder Spanisch. Das zeigt, dass das Deutsche bei einer solchen Entwicklung weiter in Regionalsprachen zerfallen könnte. (Ähnlich, wie sich ja auch Niederländisch und Jiddisch bereits von der deutschen Sprachgemeinschaft abgekoppelt haben und der Prozess in der Schweiz momentan läuft. Aber dann wird man auch in Hamburg und München keine gemeinsame (deutsche) Schriftsprache mehr haben.)

Der unnötig große Abstand, den die deutsche Schriftsprache durch ihren Konservatismus von den nord- und den anderen westgermanischen Sprachen hat, könnte in der heutigen mobilen Welt aber schon vorher dazu führen, dass sich Deutsch als eine der (momentan drei) EU-Arbeitssprachen letztlich nicht bewährt und in einem vereinigten Europa am Ende eine marginale Rolle ähnlich dem Rätoromanischen in der Schweiz spielt. Wenn es so kommt, werden die meisten Kinder in der Schule wahrscheinlich erst einmal auf Englisch schreiben lernen.

1
  • Es ist doch was Schönes, wenn man eine profane Alltagssprache und eine Dichtersprache mit einer sofort erkennbaren Attitüde hat. Die Frage ist nur, von wo man die Standardsprache bezieht. Commented Sep 4, 2016 at 13:53
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I think it's most commonly associated with the "Ruhrgebiet", better known as "Ruhrpott" (informal) in Germany, where "Ruhrpott" is more closely associated to a certain social setting in which the infamous "dem sein"-form is used.

As far as I can tell it's usually frowned upon and should be avoided.

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  • In the Ruhrpott, it gets really crazy when this is combined with the Rheinische Verlaufsform. Commented May 27, 2011 at 22:02
  • Ich bin grad einen Kommentar am Schreiben dran.
    – Chris
    Commented Jun 25, 2013 at 22:06
  • 7
    Dem Schantall sein Freund is grad am in Knast komm dabei. Mostly preceded by an introductory Hömma! Commented Dec 9, 2013 at 13:37
  • No, it appears in the whole South German language area. Commented Sep 4, 2016 at 13:48
8

Aside of the already mentioned regions, that form is almost standard in the Saarland.

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Diese Form ist ein wichtiger und unabdingbarer Bestandteil vieler Schweizer Dialekte. In Berndeutsch zum Beispiel heisst es:

Dere Frou iri Handtäsche. Am Fritz si Schwager.

Und es ist schlicht unmöglich, dies in einem Genitiv-Satz zu sagen. Den Genitiv gibt es nicht in diesem Kontext. Das hat auch nichts mit verkümmerter Grammatik zu tun, Berndeutsch ist älter als das heutige Hochdeutsch.

4
  • 1
    Wieso gehen "Die Handtasche der Frau" und "Fritz' Schwager" nicht? Oder verstehe ich dich falsch?
    – Martin
    Commented Sep 13, 2011 at 16:08
  • Es gibt keinen korrekten Weg, dies zu sagen. Man müsste dann sagen: D Handtäsche vo dere Frou. Bei Namen gibt es in einigen Dialekten noch eine Genitiv-Form: Fritzens Schwager. Aber NIE Fritz' Schwager. Und das geht auch nicht für die Handtasche. NIE.
    – markus
    Commented Sep 13, 2011 at 16:48
  • Ja, wir reden aber trotzdem von der Standardsprache, wo diese Konstruktion eigentlich unerhört ist. Commented Sep 4, 2016 at 13:49
  • 2
    Ein paar Leute hier scheinen nicht zu verstehen, dass es den Genitiv schlicht und einfach in meiner Muttersprache nicht gibt und auch nie gab. Da könnte man genau so gut fragen, warum dem Hochdeutschen der Instrumental fehlt. Das ist nun mal so, das ist das Wesen der Sprache.
    – markus
    Commented Sep 26, 2019 at 8:51
8

Die "dem-sein" Form erscheint auch in den Niederlanden, Flandern & Afrikaans.

"Dem Mann sein Hut" ---> "de man zijn hoed" im Niederländisch.

Im Afrikaans ist diese Form die häufigste Possessiv-Form: "die man se hoed". Also ist diese Form nicht nur in Deutschland gebräuchlich.

2
  • Interssant wäre, wie es denn im NL um den Genitiv bestellt ist, bzw. ob auch dort der Genitiv vom Dativ verdrängt wird.
    – Takkat
    Commented May 26, 2017 at 12:44
  • 2
    Der Genitiv ist im NL fast verschwunden. Gibt nur die "von" und "dem-sein Formen. z.B. "De hoed des mans" (Der Hut des Mannes) ist möglich aber klingt sehr, sehr veraltet. "De hoed van de man" (*Der Hut vom Mann") und die dem-sein Form sind richtig. Commented Nov 19, 2017 at 10:34
7

Hier in Österreich (beziehungsweise Oberösterreich) kommt es durchaus häufig vor, dass man diese Konstrukte im täglichen Sprachgebrauch verwendet. Allerdings nur wenn gesprochen wird, geschrieben wird trotzdem Hochdeutsch/österreichisches Deutsch.

Gesprochen:

Da Oma ia Hondtoschn
Am Fritz sei Schwoga

Geschrieben:

Omas Handtasche/Die Handtasche von Oma Der Schwager vom Fritz

Zusätzlich ist noch zu erwähnen, dass es hier meist nicht gut ankommt, wenn man beim Sprechen den Genitiv verwendet. Dadurch kann man sehr leicht als arrogant oder besserwisserisch eingeschätzt werden. Außerdem hört es sich für einen Österreicher einfach falsch an, wenn in einem Dialekt-Satz ein Genitiv vorkommt ;-)

1
  • Auch in dialektbefreiten Gegenden Wiens und seines größeren Umlands ist der Genitiv unerhört. Commented Sep 4, 2016 at 13:54
5

Das sagen Menschen hier im Kölner Raum und in der Region Ruhr ebenfalls. Für diese Regionen kann ich es bejahen. Woher es kommt weiß ich nicht. Allerdings würde ich das auch eher als schlechten Stil betitteln wollen. ;)

2
  • Interessant wäre zu wissen, ob es im Ur-Kölsch vorkommt.
    – Pekka
    Commented May 24, 2011 at 20:26
  • 2
    Ich habe es durch einen Rheinländer Kabarettisten als "Wemsingten" vorgestellt bekommen: "Wemsing Täsch es dät? Dem Pit singe Lis' ihre Täsch" o.s.ä. ("Dem Peter seine Elisabeth ihre Tasche", "From Pete, the Elli her bag"). Commented Jun 8, 2011 at 0:13
4

In Sachsen und Preussen (Brandenburg) ist das umgangssprachlich durchaus üblich.

7
  • …und bevor jemand nach Quellen fragt, ich komme aus der Gegend. ;)
    – Tomalak
    Commented May 24, 2011 at 20:34
  • Der Kommentar ist nicht hilfreich die Frage solide zu beantworten. Commented May 24, 2011 at 21:22
  • 2
    @grunwald: Inwiefern?? Er listet zwei Regionen auf, in denen diese Form gebräuchlich ist.
    – Phira
    Commented May 24, 2011 at 22:03
  • 1
    Can confirm Saxony, too!
    – ladybug
    Commented May 25, 2011 at 7:52
  • 2
    @feeela: Daher auch das "umgangssprachlich". Von Standarddeutsch, wie es in einem Schulaufsatz gefordert wäre, war ganz explizit nicht die Rede. Zumal man für diesen Fall die Angabe einer Region weglassen kann, da das Standdarddeutsche überall gilt.
    – Tomalak
    Commented Sep 14, 2011 at 13:37
4

Auch bei uns in Südhessen ist das normale Umgangssprache, man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Hessischen Genitiv. Auch ich, der der Hochsprache durchaus mächtig bin, sage z.B.

Das ist dem Alex sein Rechner!

2
  • Ist Genetiv auch Dialekt oder war der Genitiv gemeint? Commented Feb 12, 2021 at 15:52
  • 1
    @amadeusamadeus Tja, wohl eher ein Vertipper... Commented Feb 13, 2021 at 21:34
2

Im Moselfränkischen Sprachraum, also von Trier bis Koblenz, ist es auch üblich.

1

Im Badischen Dialekt bzw. Umgangssprache habe ich die Form definitiv gehört, wobei ich nicht weiß, wie das betrachtet wird (als korrekt oder "schlechter Sprachgebrauch").

1
  • Jedenfalls nicht als deutsche Standardsprache, und darauf kommt's ja wohl an.
    – Ingmar
    Commented Jun 23, 2014 at 9:21
1

Im Zusammenhang mit Computer klingt für mich eigentlich nur

Dem Klaus sein Computer hat einen Virus, eine Macke oder zu wenig Speicher

richtig. Gibt es jemand, der das sauber mit Genitiv ausdrücken kann, ohne sich die Zunge abzubeißen?

Edit:

Nicht der Computer verursacht hier das Problem.

Marias Computer ist zu langsam.

Hingegen scheinen Eigennamen, die auf s enden, verantwortlich zu sein.

Beispiele solcher Namen sind

Hans, Klaus, Doris

Besonders bei Doris würde ich keinen Genitiv anwenden, sondern sagen

Der Doris ihr Computer ist ... Der Computer von Doris ---

7
  • 3
    Der Computer von Klaus hat ...? Commented May 27, 2011 at 21:58
  • Werden Konstruktionen mit von als Genetiv gewertet? Bezüglich natürlichem Sprachgefühl ist das kein Genetiv. Grammatiker sehen das eventuell anders.
    – bernd_k
    Commented May 28, 2011 at 5:52
  • 1
    Ich glaube auch, dass das kein Genitiv ist. Aber es vermeidet das gesprochen schlecht unterscheidbare Genitiv-s bei Wörtern, die auf s (z, sch usw.) enden und kann daher eine Alternative sein. Schriftlich, klar, steht dann ein Apostroph. Commented May 28, 2011 at 10:40
  • 6
    Klaus' Computer hat den Virus, Doris' Computer ist defekt. Der Computer von Doris wäre der Computer, den mir Doris geschenkt hat - er ist von Doris oder von Vobis, aber jetzt meiner. Die Computer hatten mich in der kalten Fabrikhalle umzingelt. "Heißt es 'der', 'die' oder 'das' Doris?" bellten sie mir blechern entgegen. Nervös stottern verhaspelte ich mich sogleich: "Der Doris, Ihr Computer!" Mein Todesurteil war besiegelt.` Commented Jun 8, 2011 at 0:30
  • 1
    Das hat nichts mit Berühmtheit zu tun. Wenn Doris einen speziellen Computer erfunden hat, dann ist es der Doris'sche Computer, selbst wenn nur fünf Personen Doris kennen sollten.
    – celtschk
    Commented Jun 23, 2014 at 20:17
1

Ich glaube, die Formel mit "dem sein" ist im ganzen deutschen Sprachraum bekannt edit: und wird auch gebraucht. Sie ist allerdings nur Umgangssprache und hat nicht Eingang in geschriebene Sprache gefunden, obwohl manche versucht haben, es auch in der Schriftsprache zu verbreiten. Ich habe ein altes etymologisches Wörterbuch, so von 1910, mit dem Titel

  • Dem deutschen Volk sein Wörterbuch.
1
  • Das lese ich als "gib dem Volk sein Wörterbuch!"
    – Ludi
    Commented Jun 12, 2016 at 15:42
0

Auch in Südbrasilien mit dem Riograndenser Hunsrückische deitsche Dialekt/Sproch geht das ähnlich, ei ma' sääht jo:

Dem Paul sein Auto iss nochmol kaputt ...

Der Internetz ihre/seine Verbinnung in hieder Stadt iss üwerschlecht ...

Dem Kind sein Millich/Milch iss net woorrem/warm ...

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