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tüdeln - fummeln, binden; Tüdeldraht" - Draht der etwas einfach befestigt; betüdeln - umsorgen.

Einträge finden sich weder bei Grimm noch Pfeiffer, DWDS zeigt ansteigende Nutzung seit den 90er Jahren.

Die angestiegende Nuzung ist sicherlich der Figur Meister Röhrich im Film Werner zu verdanken. Demnach scheint das Wort wie die Figur eben Norddeutsch zu sein. Dort verortet es de.wiktionary auch.

In meiner eigenen Antwort zu dieser Frage schließe ich auf die den Worten deuten, deutsch bzw. Lat. tueor "protect" zugrunde liegende Wurzel. Gibt's entgegenstehende Meinungen?

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  • de.wikipedia.org/wiki/An_de_Eck_steit’n_Jung_mit’n_Tüdelband May 27, 2019 at 7:59
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    Ich kenne das Wort in der Schreibweise "tüddeln". Dazu sagt Wiktionary: "von plattdeutsch: tüdern = binden, wickeln, haspeln, verwirren", allerdings auch mit unklarer Quellenlage. May 27, 2019 at 8:09
  • Wie sieht es mit einer Verwandtschaft zu trödeln aus? May 27, 2019 at 12:34
  • @jonathan.scholbach so wie -dröseln, in aufdröseln wohl zu drehen und Draht, wäre trödeln doch sicher bei treten, trotten, En. tread. Das erklärt aber nicht den Trödel. Womöglich kommt da einiges zusammen, einerseits der Trödelmarkt wie Wanderzirkus, andererseits Gewänder, wie Gebinde, Garne und eben Trödel, ferner trade, traduire, evtl. travailer und travel. Interessant fad ich schon immer Helmschrott, während der Schrotthändler metallenes Zeuge vertreibt.
    – vectory
    Jul 25, 2021 at 18:14
  • did you look into the 'tüdeln - Tüder - tether - *teudrą' proposal? en.wiktionary.org/wiki/tether
    – bukwyrm
    Jul 14 at 10:07

1 Answer 1

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Ich kenne Tüdel (Kram, unwichtiger Kram), tüdeln (fummeln, sich in Nebensächlichkeiten verlieren) und vertüdelt (verworren, auch verwirrt).

Tüdel doch dieses Band mal auf. Das Geschirr (Leinen vom Pferde Gespann, Schifffahrt) hat sich vertüdelt. Du bist ja ganz vertüdelt heute, Großmutter. Was liegt denn hier für ein Tüdel rum?

Ich bin gebürtiger Bremer und dort auch aufgewachsen.

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  • nujo, das steht meinen Behauptungen nicht entgegen. Es bestätigt die Glosse "fummeln". Aber danke für den Kommentar. Wegen Schiffahrt muss ich an "Tau" denken; Zwecks Pferdegeschirr" vgl "Zügel"; Weiterhin fällt mir "schnallen" i.S.v. "begreifen", viz "betydelsen" ein, insofern man auch etwas *fest tüdeln oder antüdeln kann. Übrigens fiel mir mitlerweile auch mal "zotteln" und ähnliches mehr auf, noch ohne viel Erfolg.
    – vectory
    Dec 2, 2019 at 22:36
  • Es würde Deine Antwort klar aufwerten, wenn Du dazuschreiben würdest, aus welcher gegend Du stammst (bzw. in welcher gegend Du dies gehört hast), da es sich hier mit ziemlicher Sicherheit um einen nur regional üblichen Begriff handeln dürfte. Dec 3, 2019 at 0:24
  • Danke für den Hinweis. Hab ich angefügt.
    – Camissa
    Dec 3, 2019 at 2:34

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