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Dabei geht es nicht um Dünnhäutigkeit oder Sensibilität, sondern um den Aspekt, dass neutrale Kommentare/Aussagen oder freundlich gemeinte Verbesserungsvorschläge als persönlicher Angriff verstanden werden und eine starke emotionale und defensive Reaktion hervorrufen.

Das gesuchte Wort wäre vermutlich ein Antonym zu "kritikfähig". Gesucht ist ein Substantiv oder Adjektiv.

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    Paranoia? ... ;-) Aug 2, 2019 at 15:07
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    Vermutlich nicht genau das, was du suchst, aber de.wikipedia.org/wiki/Generation_Snowflake könnte hier eine Erwähnung wert sein...
    – Marco13
    Aug 2, 2019 at 16:07
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    Die Frage ist unredlich gestellt. Zuerst ist die Rede von neutralen Kommentaren, dann freundlichen Verbesserungsvorschlägen, aber am Ende geht es doch um Kritik(fähigkeit). Nicht kritikfähig ist ausgeschlossen, weil es mehr als ein Wort ist. Dünnhäutigkeit und Empfindlichkeit, die Wörter, an die die meisten Muttersprachler bei einem nicht kritikfähigen Individuum zuerst denken würden, sind ohne Begründung ausgeschlossen. Am Ende bleibt, wie die höchstbewertete Antwort zeigt, nur Pathologisierung übrig: Paranoid, geisteskrank, gestört.
    – David Vogt
    Aug 2, 2019 at 21:49
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    @DavidVogt Dass nur noch pathologisierende Wörter übrig bleiben, ist nicht die Schuld der Frage, sondern vermutlich der deutschen Sprache, die dafür kein Wort bereithält. Es sei den jemand fällt noch was ein. Aug 2, 2019 at 22:21
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    Ich bin nicht sicher, ob es dafür ein einzelnes Substantiv oder Adjektiv gibt, das einigermaßen verbreitet wäre. Meiner Erfahrung nach wird das beschriebene Verhalten meist mit dem Ausdruck "etwas persönlich nehmen" beschrieben. Aug 3, 2019 at 10:58

4 Answers 4

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Als alter Jan-Tenner-Fan muss ich da natürlich zuerst an

Mimose

denken.

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Zieht man die Eigenschaft etwas weniger stark ins Krankhafte, könnte man sie

überempfindlich

nennen, was quasi dünnhäutiger als dünnhäutig wäre.

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Aus psychologischer Sicht wäre das vielleicht zu beschreiben mit paranoider Kritikunfähigkeit:

Typisch für die paranoide Persönlichkeitsstörung ist, dass die Betroffenen auf Kritik überempfindlich reagieren und für Misserfolge in ihrem Leben stets andere Personen verantwortlich machen. In der Schule ist es der Lehrer, der an den schlechten Noten schuld ist, im Berufsleben der Chef, wenn etwas nicht wie erwartet läuft. Aufgrund ihrer argwöhnischen und feindseligen Art sind sie bei anderen unbeliebt und streiten sich häufig mit ihren Mitmenschen. Da sie auch Freunden nicht vertrauen, haben sie kaum soziale Kontakte.

Da das allerdings in alltagssprachlichen Situationen fast gleichlautend mit einer fachlichen Diagnose wäre, sollte man diesen Begriff nicht eben leichtfertig im alltäglichen, beruflichen Umgang verwenden. Als diplomierter Küchenpsychologe käme man aber auch mit einer solchen korrekt gestellten Diagnose nicht an die Ursache des Problems oder zu seiner Behebung.

Paranoide Persönlichkeitsstörung Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung sind misstrauisch, abwartend und immer darauf gefasst, von anderen angegriffen oder verletzt zu werden. Auf Kritik reagieren sie überempfindlich und zeigen übertriebene und unangemessene Reaktionen in Konflikten oder Streitigkeiten. Fühlen sie sich benachteiligt oder angegriffen, gehen paranoide Persönlichkeiten zum Gegenangriff über. Gleichzeitig können diese Menschen Situationen gut analysieren und haben einen scharfsinnigen Verstand. Die paranoide Persönlichkeitsstörung ist selten (1% der Bevölkerung). Sie muss von wahnhaften Störungen mit Verfolgungswahn abgegrenzt werden.

Obwohl Vorstufen davon im Berufsleben gefördert werden:

Das schlägt in extrem ängstlichen oder bisweilen aggressiven Verhalten anderen gegenüber nieder. Paranoia hat viele verschiedene Gesichter, beispielsweise reagieren die Betroffenen übermäßig sensibel auf Zurückweisung und Kritik. Auch Kränkungen und übergroßes Misstrauen sind Teil des Krankheitsbildes.

Typischerweise lassen sich die Betroffenen trotz eindeutiger Fakten und Überprüfbarkeit bestimmter Sachverhalte nicht vom Gegenteil überzeugen, sondern glauben unbeirrbar an ihrer Wahrnehmung
Karrierebibel: Paranoia: Laut Studie eine Erfolgseigenschaft

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    Warum die Pathologisierung?
    – David Vogt
    Aug 2, 2019 at 21:36
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Ich kenne so einen Menschen und finde schwer Worte für ihn;

Ich-Bezogenheit

schwingt für mich mit.

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  • Ich könnte das gut auf mich selbst beziehen und würde ego-zentrisch vorschlagen, aber da ist es quasi schon. Welch Ironie!
    – vectory
    Aug 4, 2019 at 20:34

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