Die Bedeutungen von hinweisen und verweisen überlappen stark, wie Christian Geiselmann in seinem Kommentar bereits klar gemacht hat.
Worin sie sich allerdings unterscheiden, ist die grundsätzliche Intention einer Aussage.
Hinweisen ist dabei weniger zwingend gemeint. Ich weise auf etwas hin, was der Empfänger des Hinweises beachten kann oder auch nicht.
Verweisen dahingegen ist restriktiver und enthält oft implizit die Information "hier geht es nicht weiter". Es kann als eine Art "Umleitung" verstanden werden.
Nehmen wir die Beispiele aus der Frage:
Ein Hinweisschild verweist auf die Einfahrt
Diesen Satz würde ich erwarten im Kontext eins Schildes, das an einer Ausfahrt hängt: Es besagt "hier geht es nicht weiter" und zeigt auf die zu verwendende Einfahrt.
Ein Hinweisschild weist auf die (andere) Einfahrt hin
Abgesehen vom stilistisch nicht schönen Deutsch (Wiederholung von Hinweis im selben Satz) würde man dieses Konstrukt an einem Schild an einer Einfahrt erwarten, das auf eine weitere Einfahrt hinweist, die man EBENFALLS benutzen kann.
Dasselbe funktioniert beim zweiten Beispielsatz:
jemanden auf die gesetzlichen Bestimmungen, auf die Vorschriften verweisen
Bedeutet: Es ergibt keinen Sinn, hier weiter zu diskutieren, die gesetzlichen Bestimmungen sind die Ursache für insert reason here. Wenn man mehr erfahren möchte, muss man dort weiterlesen.
Im Gegensatz dazu:
jemanden auf die gesetzlichen Bestimmungen, auf die Vorschriften hinweisen
Das würde man dann tun, wenn jemand etwas gegen diese Bestimmungen tut, und man auf die gesetzlichen Bestimmungen aufmerksam machen möchte, ohne zwingend daraus Konsequenzen zu ziehen.
Und als letztes Beispiel:
Der Lehrer verweist auf ein medizinisches Buch
Kann interpretiert werden als: Wenn Ihr meine Aussage verifizieren / hinterfragen wollt, dann schaut in dieses Buch... Wird z.B. verwendet, um Diskussionen über den Wahrheitsgehalt einer Aussage des Lehrers zu unterbinden.
Auch hier wieder der Gegensatz:
Der Lehrer weist auf ein medizinisches Buch hin
Das Buch dient der "weiteren Lektüre", hilft u.U. in der Vorbereitung z.B. auf die nächste Klausur, ist aber nicht zwingend notwendig.