Da hast du dir "etwas Schönes" vorgenommen, denn wie sich bis jetzt herausstellt, geht es nicht nur um "gut + Grund" sondern um "ARTIKEL + gut + Grund", also um die komplette Nominalphrase. Als ich mich selbst einmal mit einer ähnlichen Fragestellung beschäftigt hatte, waren mir ein paar Dinge aufgefallen, auf die ich hier kurz aufmerksam machen will.
Die Frage, was alles zu den Artikeln bzw. Artikelwörtern zu zählen ist, ist nicht ohne weiteres entscheidbar. Innerhalb der Nominalgruppe entscheidet jedoch der Artikel mit darüber, wie das Adjektiv zu flektieren ist. Das geht ja aus deiner Aufzählung bereits hervor. Soll dann "gut + Grund" mit allen denkbaren Artikelwörtern aufgezählt werden?
Eine weitere Frage ist, ob alle Kombinationen, die man bilden kann, auch überhaupt vorkommen können. Während man
das ist kalter Kaffee
ohne weiteres sagen kann, ist
*das ist guter Grund
nicht möglich, weil Grund, anders als Kaffee, nicht ohne weiteres unter der Perspektive der Nicht-Gezähltheit benutzt werden kann. Die Grammatiken nennen das überwiegend "Zählbarkeit" und stellen es als eine mehr oder weniger stabile Eigenschaft des Nomens dar, aber eine solche Sichtweise ist stark vereinfachend. Wie ist es zum Beispiel mit
er hat guten Grund, anzunehmen, dass sein Leben in Gefahr ist.
"Zählbar" oder "nicht zählbar"? Im Plural kann die "Zählbarkeit" praktisch immer aufgehoben werden:
er hat für seine Entscheidung gute Gründe.
Das nennt sich dann Nullartikel und wird als Pluralform des indefiniten Artikels angesehen. Aber lässt sich "guter Grund" im Nominativ ohne Artikel tatsächlich konstruieren? Für den artikellosen Genitiv Singular "guten Grundes" finde ich tatsächlich einen Beleg:
"nach der unzweifelhaft eingetretenen Zersetzung einst vorhanderer [= vonhandener] spielerischer Stärke und einer Zementierung dieser 'erreichten' Schwäche darf man guten Grundes demoralisiert und auch schockiert sein." 1
Gemeint ist: "mit/aus gutem Grund", hier als adverbialer Genitiv - für meinen Geschmack etwas hochgestochen, aber bildbar und immerhin verständlich. Für den Dativ hast du selbst
aus gutem Grund
gefunden. Da stellt sich wiederum die Frage, ob die Präposition "aus" nicht notwendiger Bestandteil der gesamten Nominalgruppe ist, ohne die so ein artikelloser Dativ Singular nicht vorkommen kann.
Dann gibt es noch Fälle wie
welch guter Grund / welcher gute Grund,
soweit "welch(er)" als Artikelwort eingeordnet wird, wozu es "einigen Grund" ; ) gibt.
Insgesamt denke ich, die Aufgabestellung ist komplex und sollte klarer eingegrenzt werden. Insbesondere das Problem der sogenannten "Zählbarkeit" sollte zumindest gesehen werden, und man sollte nur solche Kombinationen ermitteln, die auch in realem Sprachgebrauch vorkommen können.