Ad quaestionem primam:
Gepflegte Ausdrucksweise im Deutschen wird hier unbedingt die Gegebenheiten des Lateinischen würdigen und also beim Neutrum Plural bleiben:
Hiermit überreichen wir Ihnen ehrerbietigst unsere Dona scripta. Und zu den (!) Dona scripta hier noch eine Flasche Wein. Prosit!
Man kann noch über die Schreibweise diskutieren. Vielleicht möchte man es klein schreiben und kursiv setzen:
Zu den dona scripta und dem Wein hier noch eine Dose Kekse.
Ich persönlich finde diese Variante die beste. Aber vielleicht bin ich hier etwas altmodisch oder pingelig.
Wenn man natürlich die Latinizität sehr ernst nimmt, könnte man auch dazu tendieren, die lateinische Deklination auch im deutschen Satz beizubehalten, wie das, sagen wir, zur Barockzeit bei uns noch weithin üblich war:
Zu den donis scriptis und dem Wein hier noch eine Dose Kekse. - Nach dieser langen laudatione aber: nunc est bibendum!
Die Frage ist wohl, welches Publikum man hat: ob es nämlich mit lateinischen Deklinationen per Du ist. Ist es das aber, wird man sich ob dieser deklinartorischen Sorgfalt breiten Applauses sicher sein können.
Ad quaestionem secundam:
Eine dona-scripta-Festschrift wäre so doppeltgemoppelt wie ein equus-Pferd oder ein canis-Hund. Davon sollte man besser abstare-abstandnehmen. Dona scripta sind einfach complures-mehrere und darum Plural. Dass sie meisten in einem Buch zusammengebunden sind, ist in dieser Betrachtungsweise ein nachgeordneter Umstand. Möchte man nun aber über mehrere solcher Bände sprechen, könnte man sagen:
Professor Schlauberger hat zum 70. Geburtstag gleich zwei verschiedene Sammlungen von dona scripta erhalten.
In der Ehrenbibliothek des Hauses haben wir 700 Bände dona scripta [oder: dona-scripta-Bände] archiviert, die die akademischen Mitarbeiter dieser Institution im Laufe der letzten 150 Jahre zugeeignet bekommen haben.
Einfacher wäre es natürlich, man sagte Festschriften.
Sollte Professor Schlauberger nun zum 70. peinlicherweise nur einen einzigen Aufsatz gewidmet bekommen, weil sein Fachgebiet solitär und seine akademische Gefolgschaft gering ist und sich also keiner fand, einen weiteren halbwegs präsentablen Beitrag zu liefern, so könnte (ja, sollte) man schreiben oder sagen:
Lieber Professor Schlauberger, ich freue mich, Ihnen hiermit mein donum scriptum überreichen zu dürfen. Lesen Sie es mit Bedacht, es ist einzig in seiner Art.