Bei der Verfassung der Genesis war den Verfassern noch unbekannt, dass das Licht von der Sonne kommt, bzw. vom Mond.
Erst werden Erde und Himmel getrennt, dann Licht und Finsternis. Dann wird es einige Male Abend und Morgen, ein neuer Tag, aber am vierten Tag werden erst Sonne und Mond geschaffen. Genesis Dabei dürfte nächtliches Licht in Abhängigkeit von der Mondphase eigentlich keine schwierige Schlussfolgerung sein.
Auch dass es einen Ort geben kann, von dem aus der Mond nie sichtbar ist, ist eine phantastische Behauptung.
Die Grimms beziehen sich einerseits auf die Schöpfung, andererseits aber spinnen sie sich ihre eigene Geschichte zusammen, die einerseits noch viel abgedrehter ist, als der Mond am Baum aufgehängt wird z. B., andererseits erklären sie aber, dass das Licht vom Mond kommt.
Bei Erschaffung der Welt hatte das nächtliche Licht ausgereicht.
Märchen arbeiten ja oft mit fiktiven Prämissen, auf die man sich nur einlässt, um der Geschichte zu folgen. Hier ist eine Prämisse, dass die Welt und das Land erschaffen wurden, eine zweite, dass das Licht damals ausgereicht hätte. Ob ausgereicht für die Erschaffung selbst oder für wie immer geartete Ureinwohner wird nicht gesagt.
Es entspricht aber der inversen Logik von Kreationisten, dass die komplexe Umwelt geschaffen wurde, damit der Mensch darin leben kann; statt zu erkennen, dass die Umwelt begrenzt hat, was sich in ihr entwickeln konnte. Darwin publizierte sein Werk aber ohnehin erst lange nach den grimmschen Märchen.
Das heliozentrische Weltbild war aber bereits etabliert.
Da von Ureinwohnern weiter nicht die Rede ist, und wieso diesen nächtliches Licht ausgereicht hat, deren Nachfahren aber nicht mehr, neige ich dazu anzunehmen, dass das nächtliche Licht gereicht hat, um das Land in seinen Details zu erschaffen, nachdem es Himmel getrennt war. Diese, wenn auch widersinnige Prämisse, kommt besser ohne weitere Erklärung aus und mag geeignet gewesen sein, naive Zweifel zu beruhigen, auch weil sie an bereits Geglaubtes, Widersinniges anschließt (die Genesis).
In der Folge wird es aber immer unphysikalischer, etwa dass der Mond im Baum hängt, was schon dessen Lauf über den Nachthimmel widerspricht, als auch der Beobachtung, dass von unterschiedlichen Blickwinkeln der Mond mal kurzfristig in einem Baum zu hängen scheinen mag, aus einem anderen jedoch links daneben, einem wieder anderen rechts daneben.
Die Semantik des Textes bleibt es aber, Erklärungen mit religiöser Verbrämung zu liefern, nämlich für unterschiedliche Mondphasen von Voll- bis Neumond.