Gehe ich richtig in der Annahme, dass die deutsche Sprache einst die gleiche klare Trennung zwischen Adjektiv und Adverb besaß, wie sie heute noch im Englischen existiert (smooth, smoothly)? Dass viele Adverbien zu Adjektiven wurden bzw. erhebliche Bedeutungsverschiebungen erfuhren? Aus dem noch verfügbaren Restbestand der Adjektiv-Adverb-Paare:
Adj.: gnädig Adv.: gnädiglich vgl. gracious, graciously
Adj.: bitter Adv.: bitterlich vgl. bitter, bitterly
Adj.: sicher Adv.: sicherlich vgl. safe, safely
Adj.: frei Adv.: freilich vgl. free, freely
Adj.: klein Adj.: kleinlich (früher Adv.?)
Adj.: süß Adj.: süßlich (früher kein Adv.?)
Adj.: gelb Adj.: gelblich (früher kein Adv.?)
Dass es eine ähnliche Kreativität bei der Bildung von Adverbien gab wie heute im Englishen?
letztes Ende => letztendlich vgl. matter of fact => matter-of-factly
vermeinen/vermeint => vermein(-)t-lich (t Partizipendung oder Fugen-T?)
gelegen => gelegen-t-lich vgl. repeated => repeatedly